Full text: Der Saarbergknappe (3 [1922])

Der Deulsche Gewerkschaftsbund 
Die chriftlichen Gewerkschaften haben sich aus kleinen Anfäͤngen heraus] 
entwickelt. Im Ruhrgebiet ging ihre Saat auf. Wackere Bergleute senkten 
die Wurzel des Baumes in die Erde, der sich heute über ganz Deutschland 
ausbreitel. Millionen christlich 
nationaler Arbeiter wissen sich 
von ihm geschützt und be⸗ 
schirmt. Der Gewerkverein 
christlicher Bergarbeiter war 
die erste wirtschaftliche Orqa⸗ 
nisation auf christlich⸗nationa⸗ 
ler Erundlage. Ihm folgten 
im Laufe der Jahre in rascher 
Reihenfolge weitere christlich⸗ 
nationaleOrganisationenande 
rer Beruse. Diese schlossen 
sich. um ihre gemeinsamen 
Ziele und Forder ungen besser 
vertreten zu können, im Ge⸗ 
samtverband der christlichen 
Bewerkschasten zusammen. Die 
gemeinsamen Aufgaben wur⸗ 
den dem Generalsekretariat 
der christlichen Gewerkschaften 
übertragen, das seinen Sitz 
in industriellen Westen, wo 
der Hauptstamm der Mit⸗ 
glieder sich befand, in Köln 
nahm. Als gemeinsames Or⸗ 
gan wurde das Zentralblatt 
der christlichen Gewerkschaften 
zeschaffen. Heute gehören dem 
Hesamtverbande der christ⸗ 
ichen Gewerkschaften 19 Ver⸗ 
hände der Arbeiter an. In⸗ 
jolge des Hineinwachsens der 
Arbeiterschast in Staat und 
Mirtschaft, sowie der Zentra⸗ 
lisierung der lebenswichtigen 
Vorgaͤnge des Volkes in der 
Reichshauptstadt, machte sich 
1921 die Verlegung des Ge⸗ 
neralfekretariats nach Berlin 
notwendig, um besser die ge⸗ 
meinsamen Belange der christ⸗ 
lichen Gesamibewegung ver⸗ 
lreten zu können. 
Diese Zusammenfaffung von 
Bleichgesinnten ist nach dem 
Kriege weiter vorangeschritten. 
Schon vor dem Kriege unter⸗ 
hielten die christlichen Gewerk— 
schaften enge Freundschaft mit 
dem D. H. V. (Gewerkschaft 
aufmännischer Angestellten), 
owie konfessionellen Standes⸗ 
bereinen. Gemeinsames Ar⸗ 
beiten in Übereinstimmenden 
großen Fragen wurde durch 
den Deutschen Arbeiterkon⸗ 
areß gewährleistet. Nach dem 
Kriege erfolgte ein engerer 
Zusammenschluß der christ⸗ 
lichen Gewerkschaften mit geistesverwandten Gewerkschaften der Angestellten 
uund Beamten. Der Zusammenschluß ging im Herbst 1919 im Deutschen 
Gewerkschaftsbund vor sich. Er wird von drei Säulen getragen. Seine 
stärkste Säule bilden die christlichen Gewerlschasten. die Arbeiter und Ar⸗ 
beiterinnen umfassen. Ihnen folgt der Gesamtverband deutscher Angestellten⸗ 
Gewerkschaften, der heute zwölf Verbande von mannlichen und weiblichen 
Angestellien umfaßt. Einige davon, wie der D. H. V. und der Verband 
weiblicher Handels⸗ und Buroangestellten versfügen über eine längere ge⸗ 
werkschaftliche Vergangenheit 
und überragen die anderen 
Angestelltenverbaͤnde an Mit⸗ 
gliederzahl. Als Dritter im 
Bund gilt der Gesamtver⸗ 
band deutscher Beamten⸗ und 
Staatsangestellten ⸗Gewerk⸗ 
schaften mit 13 Verbänden. 
Den Grundstock für diesen 
Gesamtverband gaben die 
ursprünglich dem Gesamt⸗ 
verband der christlichen Ge⸗ 
werkschaflen angeschlossenen 
Eisenbahnerverbände ab. Der 
Deutsche Gewerkschaftsbund, 
der gleich einer knorrigen 
Eiche seine Aeste über alle 
deutschen Gaue erstreckt, hat 
seinen Sitz ebenfalls in Ber⸗ 
iin. Sein Vorsitzender ist 
Adam Stegerwald, der auch 
gleichzeitig Vorfitzender des 
Gesamtverbandes der christ⸗ 
lichen Gewerkschaften ist. 
So sind den christlichen 
Gewerkschaften Kampfgefähr⸗ 
ten aus anderen Ständen 
erstanden, die ihre Kraft nun 
auf die Erreichung gemein⸗ 
samer großer Ziele vereini⸗ 
gen. Die Devise des Deut⸗ 
schen Gewerkschaftsbunde? 
lautet: Christ lich, deutsch, 
demokratisch, sozial. Das 
sind seine geistigen Grund⸗ 
lagen. Von dieser Grund 
lage aus sucht er der deut 
schen Arbeiter⸗, Angestellten⸗ 
und Beamtenschaft zu dienen. 
Sein Hauptziel ist Dienst 
am Volkeganzen, das Voll 
herauszuführen aus den Wirr⸗ 
nissen einer materialistischen 
und seelenlosen Zeitepoche. 
Das ist eine Aufgabe, deren 
Durchführung des Schweißes 
der Edlen wert ist. 
Auch wir wollen uns ihr 
mit ganzer Kraft hingeben 
und mit frifchem Mute an 
der Gtärkung der dem 
Deutschen Gewerkschafis 
bunde angehsrenden Ver 
bãnde arbeiten. Wir dienen 
dann der Weckung und 
BPflege des Volksgemeinschaftsgesühls, von dem aus allein die Wieder 
geburt des deutschen Volkes kommen kann. Frisch auf an die Arbei 
und den Geist des Deutschen Gewerkschastsbundes hineingetragen in 
alle Volkskreise! 
— —— 
Gesamtrerband der qrustlichen Gewerkschasten DVeutschlauds 
— alblatt“, 
Sitz: VBerlin⸗Wilmers dorf, Kaiser⸗Allee 25 — WMitgliederzahl: 1260000 J, Seuische Ärbeii 
(Westdeutsches Landessekretariat: Köln, Venloer Wall 9). Wewertschafta⸗ 
* 
218140780 suoi ———— —E 
Christliche Gewerkschaften. 1 Begamnten⸗ und Staatsangestellten⸗ 
Zentralverband christlicher Bauarbei⸗ Gewerkschaften. 
ter, — Organ: „Die Baugewerlk⸗ 1. Gewerkschaft deutscher Eisenbahner 
Vaft und Staaisbediensierer, Serlin, Dra 
Sewerlverein christlicher Vergarbeiter, an: dleschtamend,; daun Organe sun 
Isen. Qugane Der Bergtnappen z vberschiedensten Beruse un Lander. 
visenVDer Soar⸗Veratnaupe Saar⸗ Bayrischer Eißendat ner Verband, Riün⸗ 
brücken, Knappen⸗Jugend, Essen. chen, SGrgan: Ter Eifenbahnert“ 
zentrarverband chrisiticher Fabrit⸗ und denischeꝰ werichr obe amten⸗ Gewerl⸗ 
Transportarbeitern, Sirlm Organe: schast, Berlin, Organ: Deutche Ver⸗ 
Bewerlschast gfn vm me“, „Dex Ste n⸗ —VVE 
g Ie AFS Der Drulfche Finanzbe amten· Sewerkschaft. 
asarbeiter“, „Gut Bre . — : inanz⸗ 
4. eng Berlin, Organ Organ Deutjche gmane 
„Der Typographꝛeꝛ. * — en 
ð. Deutscher —I Berlin — 833 Maneh 
rgan: Densche Gaͤrinerzeltung. denischer Verband ar die verufl 
d. Bund der Hotel⸗. Restauran. imd Kranken⸗ und Wohlfahrapflege, Ver. 
Calse angestellten. dengg Organ iin, Organ: Deunsche Kronsenpflege 
Internationale Hotel Rebue Reichsverband deutscher Kirchenange. 
7T. Zentralverband der Gemeindearbeiten eunen Biünchen Organever 
nund Straßenbahner, Köln, Organe Klrenbeamte 
Ser, Etraßen und, Kleinbahner“ 8. Berbaud der Rircheubegmten Preußens 
Der Oemeindearbeiter. Berlin Organ: Der Kirchenbene“ 
Brabphischer Zentralvperband. Kbin d. Reichsverbande ver Vvürvangeftelter 
—— 
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ange it ente⸗ 10. verband der Prwatellenbahner 
Sewerkverein der Helmarbelterinnen nnn —* 53 eeee 
eo ere dahnere 
entrarwerhand hristlicher Horzarbet nu. Berdand deuticher Sisenbahn ⸗Vahn⸗ 
ter, Kötn. Organ: Der Hongarbeiter“ meister und 3 vVerun, dre 
Zentzalverband der Landarbeiter an o eee sne vbeuische 
unn 3 Jund wanch Vdnn d 
entratvervan er dedearhene 2. Seowerischaft deutscher Verwaltungs⸗ 
ser, Frantfurt. Organ Deursche Ve⸗ utzt und a dare 
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seldor Organ: „Der deuttjche 18 33 mstenten 
aler?. 
Christlicher Metallarbeiterverband, 
Duisburg, Organe: Der deutsche 
Metauarbeiter“, Der Hammer“. 
gentralberband der Nahrungs⸗ und 
Senußmittelindufir earbeiter Düfsel⸗ 
dorf, Organ: „Die Solidarität?. 
Lerband christiicher Arbeir nehmer des 
Bekleidunakgewerbes, Köln. Organ: 
Bekleidungsgewerhschaft“. 
Zentralverband christlicher Tabak⸗ 
Xbeiter, Düffeldorf, Organ; Deutsche 
abata baler getung 
Zentralderband —x— — Textil⸗ 
arbelter, Düsseldorf. Organ: Textil 
arbetterzeitung. 
3. 
ihm die Verbindung mit der sogzialistischen Bewegung an⸗ohne weiteres zu ver n sein. Neben diesen Bestrebungen 3 3 
scheinend noch nicht eng genug. Viele Mitglieder waren wurde im e en e * — veronlatsen m gende ensse ertarum⸗ 
abzugeben: In einem Verbande, in dem nur einseitige so 
sehr erstaunt. als ihnen im vergangenen Jahre schwarg auf zearbeitet an der Kaltstellung jener Kollegen, die anf lbe neianhe nn 
weiß nachgewie sen werden konnte, daßz Schuster eigenmäch, hriftlichem Voden ftehen umd von denen eine ppositior Avunpe e ue getrnben wird, hne Rücncht au— 
no dhne die Mitglieder zu fragen, einen sehr weilgehenden degen die Polum des Vorsihenten oun warten var dun 7. ehe eeden et 
Rartellpertrag mit dem radikalen Zentralverband der Na weichen verwerflichen Mitteln sich selbst der Vorsihende ar K e bl — 5 himier dem igen der itmieper 
snsen und deiger abe sanlossem hane. In diesem wher see arn ee ie an e nen den peee eg posen adervandun— * 
rag heißzt es wörtlich: „Das Endgiel des Kartel1. jurzem in einem Jugblatt eingebend dardelegt worden. sind Gie sodar durch Tele * pewey 
vertrages soll die Zusammenfassung bei— * 7 gramme an die Regierung und 
der Vertragtkontrahenten zu'bineen' Ver, Infolge der Politik der Leitung des Fordermaschinisten durch Schreiben an den Arbeitorberverband in Vittel⸗ 
bande sein.“* In ihrem Bericht am den Vorsiand fag verbandes ijt die Fördermaschinistenbewegung in das Sto. deutschland Protest erhoben haben gegen die Anerlennunt 
hie Leitung des dentralwerbandes der Deaschinisen unz dium der Klärung, und Umgjtellung geraten. Ausgehent der Jordermaschimiften als Angestellte), in einem Verbande 
Deiger, bei dem Kortellvertrag sei von „emtscheidender Ve, vom Zweigverein Essen-Altenessen haben sich zahlreiche Schreiben von Verbandsmitgliedern, die ihm zur Informo 
deutung daß als Endgiel die Verschmelgung husgesprochen Fördernaschnisten zusammengefunden zu einer ‚Fach tion zugesandt wurden, der vorgejetzten Vehörde zu 
uit“. Vie Fördermaschinisten, die mit Recht stolß gewesen gruppe der Fördermaschinisten im De Un · Kenntnis bringt, ohne Rücksicht darauf, daß die Kollegen 
waren auf die Selbständigkeit ihrer Organisation und aus hen Werkmeister Bund“'. Der frühere langjäh dadurch wirtichaftlich und materiell geschädigt werden, in 
die Eigenart ihres Berufes, sind somit durch Herrn Schu rige Vorsivende und jebige Ehrenvorfitzende des Deut, einem Verbande, in dem das Verbandsorgan dazu benutz! 
ster regelrecht der sogialistischen Bewegung zum Opfer ge— schen Fördermaschinisten Berbandes, Wilhelm von Reth wird, über latholische Geistliche ohne jeden Grund herzu 
bracht worden. Denn daß bei der Verschmelzung eines dat ebenfalls seinen Austritt aus dem Verband mit jol— zichen, in dem man Kollegen verleumden und beieidigen 
kaum 8000 Mitglieder zählenden Verbändchens mit rinen Zender Erklärung vollzogen: läßt. lediglich weil sie moch auf christlichem Boden stehen 
Organisation von mehr als 100 000 Mitgliedern die Eigen. „Die einseitige parteipolitische Einstellung und die son in einem solchen Verbande kann ich nicht länger Ehren 
arten des ersteren nicht gewahrt bleiben nnen. dürkte ligen Vorkommnifsse der letzten Zeit innerhalb des Ver Lorsitzender jein. Ach lege mit dem heutigen Tage mes
	        
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