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hergmänniichen Fortbiidungsschule verlangt, deren
Lehrplan und Unterricht den Verhältnissen und der
Cigenart des Berufes angepaßt sein sollte. In der
preußischen Landesversammlung 1949 fand ein „Lin
trag der Abg. Rürup und Genossen“ Annahine, der
verlangte, „besondere bergmännische Fortbildungs—
schulen zu errichten, mit dem Ziele, neben der Förde—
rung der Allgemeinbildung, die bergmännische Ingend
in die Technik, die Gefahren, und die Gee—
schichte des Bergbanes einzuführen.“ Ebenso wird
ein „Antrag der Abg. Husemann und Genossen“
angenommen, in dem gefordert wurde, „die Fort—
bildungsschulpflicht allgemein für die bergmänmische
Jugend einzuführen“. Mittlerweile ist dann auch im
DOhberbergamtsbezirk Dortmund diese Einführung er—
folgt. Im Saargebiet sind ja die Fortbildungs—
bzw. Werksschulen schon lange vorhanden
Etwas Schwierigkeiten wird in den ersten Jahrer
die Heranbildung von Lehrkrä'sten, die für die berg
männische Fortbisdungsschule entsprechend vorgebilde
sind, bereiten. Nach der Richtung leisten ja die Kurse
die verschiedentlich abgehalten wurden, recht gute
Dienste. Vielleicht könnte diese Einrichtung noch mehr
nusgebaut und vervollkommnet werden. Sodann dürfte
es sich auch sehr empfehlen, wenn zu dem Unterricht
in der Bergbaukunde, neben tüchtigen, praktischen
Arbeitskameraden, technische Grubenbeamte mi—
herangezogen würden, wie letztäres meines Wissens
—
Ingendlichen am Unterricht würde dadurch zweifellos
gehoben werden.
Möglich wäre sodann auch, die älteren Fortbildungs
schiiler in der Herstellung von Grubenzimme
rungen praktisch zu unterweisen, wie es in ähnlichen
Weise an den Volks- und Mittelschnlen im Handfertig
keitsunterricht geschieht. Besonders müßte dabei die
Notwendigkeit eines guten Ausbaues der
Strecken und der Abbauräume betont, sowie eine ge—
naue Innchaltung der Unfallverhütungsvorschriften
vrerlangt werden. Den Schilern wäre zu zeigen, daß
ein guter und technisch vollkommener Ausbamn die beste
Sicherheit gegen das Hereinbrechen von Kohlen- und
Gesteinsmassen bietet und darum die Unfallgefahren
verringert.
Der Rechen- und Zeichennunterricht muß dann eben
salls noch mehr als bisher in den Dienst der Berufs—
kunde gestellt werden. Die Schüler sollen lernen, die
für das bernfliche Leben notwendigen Aufgaben (Lohn—
und Gedingeberechnung usw.) zu lösen. Auch der Stoff
für das Zeichnen und Skizzieren ist hauptsächlich aus
dem Berufsleben zu entnehmen. Schließlich ist dann
auch eine Unterweisung in staatsSbüraorichen
Fragen notwendig.
In den beiden letzten Schuljahren, bei dem Unter—
richt über Grubenrettungswesen, Physik und Chemie,
wiirde die Heranzichung von Grubenbeamten und
proktischen Bergleuten zur Unterrichtserteilung eben
falls wieder sehr Rpeckmäßig sein.
(Fortsetzung folgt.)
VerSaar⸗Bergrnappeeeee Sametag, den 12. August 1023.
und Unionisten ebenfalls vertroten. Erstere erhieltenstatistisches Material, aus dem hervorging, daß vor
bei den jüngsten Wahlen im Saargebiet zum soge, den 120 Millionen monatlichen Einnahmen des Bud
nannten Tandesrat zwei Sitze von insgesamt sieber gets nur 100 Wiillionen auf Staatseinnahmen, dit
sozialistischen und dreißig Gesamtsitzen, was über restlichen 20 Millionen aber auf die Emession vor
hre ungefähre Stärke Aufschluß gibt. Auch unter Papiergeld entfallen, trotz der ungeheunren Steuern,
hallen sie ein Organ, die „Arbeiter-Zeitung“, die die auf Zucker, Tabak, Petroleum und andere Dingé
fich in der Bekämpfung der Zentralgewerkschaften gelegt worden sind.
ebenfalls nicht genug tun kann. Vie Unsonisten haber Den größten Teil der Ausgaben verschlingt, de—
es im gewerkschaftlichen Leben des Saargebiets noch zu Etat für die Rote Armee, der mit 25 Prozent an
keiner Bedentung gebracht. Sie fristen im Sulzbach erster Stelle steht. Es folgen Ausgaben für den
tal und in der Neunkirchener Gegend din kümmer. Wiederaufbaut des Eisenbahnwesens mit 15 Progzent,
liches Dasein und seben ihre Haupttätigkeit in der sür den öffentlichen Unterricht mit 10 Prozent, für
Verdächtigung der Gewerkschaftsführer. öffentliches dendhntenntn 8 Prozent. Daͤzu
wron Rop— kommen nunmehr die beträchtlichen Ausgaben zur
Wer, aber ron unseren Bergleuten nun lauten nterstützung z Sdi ee —————
sollte, die Tätigkeit der Kommunisten und Umonisten ha einen purchtbaren“ Tiesstand erreicht und im
würde dem Bergmanns- und Arbeiterstand von Vor-8 s 6
r“et, 4548 Bor Jannar 137 Prozent, im Februar weitere 214 Pro—
teil sein, der irrt sich gewaltig. Erfolge haben diese ant saines Weruch eingebüßt
Leute nicht aufzuüveisen. Not und Elend, Hungen * nes erres g z
ang Buͤrgertien sund die Folgen hrer Taͤligkeil Fne, Noturgemäß haben alle die Ursachen dieser Miß—
g 94 Folgen ih gkeit. J de
den ahnen dued Zahren sndein den verschedensten sünde auch auf die Bepölterungsgisser einen umgün—
Nanoaschen Slasen diee Beobachtumgen denhcht Ligen Einsluz gusgeiibt. Die Statistiken ergeben ein
Der iielsspeisen i est Sinken der Bevölkerung Rußlands von 180 Millionen
worden. Beispielsweise ist die Bedeutungslosigkeit Snteu ung ußten n—
der sozialistüschen Gewerkschaftsbewegung Frankreichs u Jahre 1918 auf, 138 Millionen im Jahre i
quf die wirtschaftliche und soziale Gestaltung der Lage Allein durch Kriege und nerdighe „bat
des Arbeiteriiandes, durch“ die Zerfeßungstätigkeit Rußland einen Verlust von 9 Nillionen Menschen,
Aor Gia A von denen 3 Millionen auf den Schlachtseldern Euro—
dieser Elemente verschuldet worden. bh F —
pas blieben, erlitten. Dazu kommt noch die unge—
Am schlimmsten ist ja in Rußland, das das henre Zahl der Toten und Verwundeten, die Ver—
weifelhafte Vergnügen hat, nun schon einige Johre Laste duͤrch Epideimen, Interventionen usw.“
die Folgen kommunistischer Herrlichkeit zu durch Das ist eine Darstellung der russischen Zustände,
kosten. Das „RuhreEcho“ das Famtliche“ kommm wie sie disher von Kommumisten noch nicht gegeben
J Organ in Essen, brachte in seiner Nr. vom wurde. Ihnen lag immer daran, alle Berichte über
3. Mai 1928 eine amtliche russäsche Denke gRußland als gefarbt und enftelit hinzustellen, damit
schrift, die auf der Weltkonferenz in Genug vorge- ihre Anhännde nicht —5* Fq— I⸗
* ihre Anhänger nicht kopfscheu werden sollten. Nun
legt wurde und Aufschluß. über die „Erfolge“ komnmn⸗ mehr sind sie selbit zur VBekanntgabe der Wahrheit
nistisches Tätigkeit in Rußland gibt. Man muß die geziwungen, weil das kommüstische Rußlond der Hilfe
sein Organ ichen dankbar sein, daß es selbst zur Auf⸗- der Kahitaliften aller Länder bedarf, um das russische
tlärung über die Regierungserfolge seiner 8u9 Land umd Volt vor dem vollftändigen Untergang zu
linge In onan beitr agen hitft. In dieser Denk. detten. Für die Arbeilerschaf muß diese Enthüllnug
ichrift, die neueren, Tatinns ist und nicht von Gege der Wahrheit eine dringende Warnung sein ich nicht
nern * isneatnen Pween von esee von kommunistischen Fängen umgarnen zu lassen;
tammt. die mn srade deun Täanie der Kommumisinus in unserem hochandu—
ale Herthest den russischen Arbeiterstande And friellen Dentichland mit seinem Milltonenheer von
Vesamtvoilke das größte Elend, das die Weltgeschichte Iordeitnehmern ur Herischaft Deunschlaud und dae
e gesehzen, bereitet hat. deutsche Volk waͤren unrettbar verloren. Ter Kom—
Zunächst geht die amtliche Denkschrift auf die Ianed munismus und Unijonismus kennt keinen Aufbau.
pirtschaftlichen Verhältnifsse in Rußland ein sondern nur Zerstörung.
Vor dem Kriege besaß Rußland, so berichtet das
Nuhr-Echo“, eine Anbaufläche von 71 Millionen
Des jgtinen, die im Jahre 1920 nur noch 47 Millionen
betrug und im Jahre 1921 in Sibirien inn weiter
2 Vrozent, im Wolgagebiet um 30 Prozent sank
Die Produktion im Gebiet der „Schwarzen Erde
fiel von 52255 Pud pro Desjatine auf 42 Pud. Schor
byr dem Kricge ertitten die Ernten oftmals großer
Schaden durch Jusekten. Noch dem Kriege nahmen
diese Schäden einen verbeerenden Umfang an, da die
notwendigen Desinfektionsmittel nicht mehr einge—
ührt wuürden. Zusammenfassend legte Rakowrki dar
daß Rußland vor dem Kriege jährlich 414 Milliarden
. 2 Pund Getreide ausführte, rend os joetzt anf die
* 23 Finfuhr angewiesen sei. Dazu habe sich der Klein
Verhältnisse in Nußzland diehbestand um 52 bis 55 Prozent, der Großvieh
Worte und Taten revolutionärer Sozialisten. buitand un 1F Brozent vorringert. Uün die Lndwirt
99 —A5. schaft Rußlands auf den Vorkriegszustand zu bringen
Die am weitesten links stehenden Sozialisten, wie dfte es bince Kapitals ven 2h Miflionen Gold
Kommunisten und Umonisten behanpten immer wie nnt —
ein eußel allein für die Einfiihr landwirtschaftliche
der, daß der revolutionäre Klassenkamp— Rafshinen
fuͤr den Arbeiterstand erfolgreich sein könnte. Deette, FJ J
rebolntionäre Klafsenkampf mit dem Endziel Weiste Dann giug, Rakoweki zu den ungeheur,n Niecder
rrplütioen it dekanntlich die Parole, die vor gang der, ruffischän Fadnitrig über und legte stati.
den derzeitigen bolschewistischen Machthabern Ruß isches Material vor, dem zufolge die Kohlenproduk—
lands incein Trohßti, Radet ma. ausgegeben wurde tion zm Jahre, 1920 nur 25. Prozent der Produttion
ind nuit uchöruüdt zu fördern verfucht wind. Dice des Jahres, 1013 betrug- Tie Erdölsörderumg betrite
dentschen Lintetadikcden find daber eifrig dabei zu 1920 nur 48 Prozent derienigen von 1918. doch. macht
belonen, nun der Anschluß an Wostcut, die sogenannte sich 1921 eing leichte Besserung bemerkbor, Tie Vro
dritte rote Internationale (politisch) sei die einzige duktion, der Wollindusteie betrug, 1920 23 bis 38 Pro⸗
Reftung des Arbeiterstandes. Die kommnnisicde ent., die Leder- und Hautindustrie 38 Vrozent, dic
Partei“ Deutfchlands ijt dieser Faternationale schon Variererzenaning 25 Vrozent, die Tabakerzeuguzg
sejt längerem angeschlossen. Sie nennt sich ja aucht :33 Prozent, die Zündholzprodultion 14 Prozent. die
Sekton der drtten Fnternguonale in Weoefan' der londwirtschaftlichen Maschinen, segar nur 963
uch die sogenannten Tommunistischen Zellenbaer Rrozent und die Erzeugung von Woggons nur 03101
anerhald der fresen Gowerkschaften arbeiten mif Prozent der Vorkriecsproduktion. Tisen Niedergonç
emmgem Eifer an dem ele, die freien Gewerkichaf der rutischen, Industrien heben Kricg. Interventio.
ten hon der Verbindung mit der Amsterdamer Gennen und Plockade verschuldet, die die Sowjetregierunr
werkschajtsintechationgke zu lösen und der Pogtanen im Kampfe um die Existenz Rußlands wangen.
revolntionören Gewerkschafts-Internationale zuzu mehr, Kriegsmaterial zu erzengen als zu Zeiten der
führen. In Frankreich hat die Minierarbeit da zaristischen Regierung“
n unen hon u einer Spaltung der sozialte Daunm wird über die ichtechte age des Transport
rischen Gewerkschaftsbewegung (vergl. Saar; Berg, wesens geklagt und auf den Rückgang des rollenden
knappe der. 25 1922) geführt. Der abgetrennte Flüge“ Materials vermiesen. Eisenbahnlofomotiven und
ich C. G. T. U. und ist der Voskauer Inter ß— * 9 — —56
nennt sich C. G. T. st der Moskauer Inter, Waggons scien nicht genügend vorhanden. Dam
nationale angeschlossen. Um anuch dieses Ziel in Ipr 3 rEcho“ for
— ) es Bliel un ährt das „Ruhr-Echo“ sort.
Dentschland zu beschleunigen, arbeiten die Linksradi— J 5.
kalen mit den verwerflichsten Mitteln gegen die Zen „Cin Kapitel für sich bildet die Anzahl der durch
tralgewerkschaften und vor allem gegen deren Führer den Krieg, den, Vürgerkrieg und die Interventioner
e Deenen de deg beiter zerstrten Brüden, die sich guf rund 300 baläuit
slandes durch Weltrevolntion herbeiführen will, mün von, denen lausend als unrettbar verloren, die übrigen
sen sie ja duh jede Arbeits- imd Tarifgemeinschaft 200 als provisorisch wiederberstellbar gu betrachten
— Auch in der Ukraine ist es damit grg beitellt
ja grundfaͤplich keine Verftändigung wollen, die gaber In der Schiffahrt herrschen traurige Zustande. 191.
Voransseßung einer Rrbeits. und Tarifgemeinschaff besaßß Rußland auf seinen Flüfssen etwa 5000 Damp
ist, weshalb sie nach Kräflen bestrebt sind, die Arbeus lser, — nur noch 3000, von denen der größte Tei
imd Tarifgemeinichaften zu sabotieren, es aber trotz J unbrauchbar ijt.
dem nmicht ablehnen, die Vorteile der Tarifsverträge! In seinen Aussübrungen über das ruisische Finanz
einzuleinsen. IAm Saaraebiet sind KFommunisten vesen stiißste sich Rakbeppiti ebenfals ouf unanareiche
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