Full text: Erster Saarländischer Katholikentag in Saarbrücken

Freunde, weit eure jungen Seelen auf! Könnte ich Sonnenglut mit 
meinen Händen vom Himmel herunterholen, ich wollte euch die dret 
Worte glühend in die Seele brennen! Katholischer Glaube, reine 
Sitte, deutsche Heimat! 
Und wenn heute abend der Saarländische Katholikentag ausklingt und 
ihr kehrt heim in die Saarstädte und Saardörfer, dann baut auf diesen 
Grundsteinen die katholische Zukunft an der Saar. Freunde, morgen 
anfangen! Es lebe die katholische Tatl Nicht taterilose Memmen wol— 
len wir, nicht langweilige Schlafmützen, nein 
„Wir wollen Männer heut' in trüben Tagen, 
Die hoch des Kreuzes heilig Banner tragen 
Trotz Haß und Hohn in starker, kühner Hand. 
Wir wollen Männer ohne Furcht und Zagen 
Die glaubenstreu die Schlachten Gottes schlagen 
Für unser Volk, für unser Vaterland.“ 
Diese Männer, Freunde, müßt ihr werden. Dann Heil dir, Saar— 
volk, Heil dir, Zukunft unserer Heimat! 
Drum auf, ihr katholischen Jungmannen. 
Auf, reißt das Banner hoch zum Siegesfluge 
Für Gott und Heimat bis zum letzten Atemzuge! 
Langanhaltender, stürmischer Beifall.) 
Der Höhepunkt der Festversammlung kam mit der Ankunft 
des Hochw. Herrn, Sr. Bischöflichen Gnaden Dr. Rudolf Borne⸗ 
wasser. Begeistert begrüßt und in jugendlicher Freude geleitet, 
sprach er in markanter, weithin vernehmbarer Art Worte ober— 
hirtlicher Sorge, väterlicher Freude und hohen Stolzes zu der 
auschenden Jugend. Er wisse, daß er sich als Bischof auf Jung— 
saarland verlassen könne, daß die Devise, die die Jugend auf ihrer 
Brust trage, ihre hohe Bedeutung habe. Tapfer und treu sei eine 
Losung, die mit goldenen Lettern ins Herz der Jugend geschrieben 
werden müsse. Sie müsse befolgt werden, bis die Jugend zu 
Männern geworden sei und in grauen Haaren, getreu ihren Prin— 
zipien, wieder zu einem Katholikentag erscheinen, der immer wie— 
der dasselbe Wesen tragen werde und müsse. 
Die begeisterte Aufnahme und die lebendige, herzliche und 
allein der Jugend eigene Begrüßung, die dem Hochw. Herrn zu— 
beil wurde, ist ein Zeichen, daß unsere Jugend treu ihren Idealen 
geblieben ist und unbelastet aus schweren Tagen der Vergangen— 
heit sich einen Sinn bewahrt hat für alles Hehre und Große, für die 
Idee der streitenden, leidenden und triumphierenden Kirche. 
Kniend empfing die Versammlung den bischöflichen Segen. 
Zum Schluß wurden die Jugendentschließungen einstimmig an— 
genommen. 
3, Die Jugendversammlung im Keform-Keal— 
gymnasium (Turnhalle und Schulhof). 
Den Vorsitz führre Herr Rechtsanwalt Levacher, 
Vorsitzender der Zentrumsfraktion des Landesrates. Mit herz— 
lichen Worten begrüßte er die anwesenden Jünglinge und forderde 
sie auf, ihren Vätern und all den Männern, die für die christlichen 
Ie seit Jahnen im Saargebiet muttg gekämpft haben, treu zu 
olgen. 
Hierauf behandelte Herr Religionslehrer Hiery— 
Saarbrücken in seinem Vortrag „Die Fahne Christi“ 
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