Zum Schlusse unserer Ausführung sei noch auf einen bösen Mikstand verwiesen,
der sich von Tag zu Tag mehr fühlbar macht: der Mangel einer größeren Halle für
Konzerte und sonstige musikalische Darbietungen. Schon jest ist der „Licderkranz“
gezwungen, in zwei Abteilungen zu singen. Welche Misere daraus noch entstehen
kann — wenn unsere Wirte immer noch nichts tun zur Schaffung größerer Räume —
ist noch nicht abzusehen. Wie beneiden wir unsere Sangesbrüder in der Umgegend
ob ihrer herrlichen Säle! Hoffen wir auf baldige Absteflung dieses MißBstandes!
Hoffen wir, daß der „Liederkranz“ bleibe ein treuer Anhänger der Sangessache, eine
feste Stüße ces Saar-Sänger-Bundes und zäher Kämpfer für den deutschen Gedanken
an der Saar!
Katholischer Männergesangverein Saarbrücken 1.
In die trübe Zeit des Jahres 1922, auf den 18. November, fällt die Gründung
des K. M.-G.-V. Saarbrücken 1. Eine kleine Schar von sangeslustigen Männern. hatte
den Entschluß gefaßt, einen Verein ins Leben zu rufen, der außer der Pflege des
deutschen Gesanges in erster Linie für die Armen der Pfarrei wirken soll. Schon
nach einem Jahre zählte der Verein 151 Mitglieder, davon 52 aktive Sänger. Am
26. und 27. Mai 1923 beging der Verein unter dem Protektorat des Herrn Ober-
bürgermeisters Dr. Neikes das Fest seiner Fahnenweihe. „Unser Lied sei allezeit Goft
und Vaterland geweiht“, so lautet die Inschrift auf dem herrlichen Banner. Seinem
Wahlspruch eingedenk ist der Verein stets bestrebt, durch Wohltätigkeits-Veranstaltungen
die Not der leidenden und armen Mitbürger lindern zu helfen und die Liebe zu unserm
schwergeprüften, teueren Vaterflande in den Herzen unserer deutschen Brüder an der
Saar wachzuhalten. Am dritten Tage, nachdem die Fahne ihre Weihe erhalten hatte,
mußte dieselbe unserm verstorbenen, uns allen liebgewordenen Sangesbruder Hans Nöcker
das letste Geleite geben. Durch den am 30. September 1923 veranstalteten Wohltätig
keits-Bazar konnte eine recht schöne Summe zu wohltätigen Zwecken zur Verfügung
gestellt werden. Am 18. November 1923 fand die 1. Gründungsfeier statt. Eine
Reihe sorgfältig vorbereiteter Festfeiern, die im Jahre 1923 stattfanden, gaben Gelegen-
heit, den engeren Zusammenschluß innerha'b der Mitglieder zu bewerkstelligen. Durch
das am 13. April 1924 veranstaltete Wohltätigkeits-Konzert konnte der Reingewinn
von 1000 Franken an die Karitas-Fürsorgestelle überwiesen werden.
Am 27. Oktober 1924 wurde unser allezeit treues Mitglied Peter Harig unter
vollzähliger Beteiligung des Vereins zu Grabe getragen. Die Feier des 2. Gründungs-
festes fand am 30. November 1924 statt. Im gleichen Jahre wurden 82 neue Mitglieder
aufgenommen. Der Mitgliederbestand betrug bei Ablauf des 2. Jahres 233. Durch
die General-Versammlung vom 15. Dezember 1924 wurde die Führung des Vereins
einem neuzusammengesetsten Vorstande in die Hände gelegt. Auch in dem laufenden
Vereinsjahre hat sich die Mitgliederzahl wesentlich erhöht. Der Monat Juli brachte
dem Verein einen Dirigentenwechsel. Dank den edlen Stiftern von Chören ist dem
Verein genügend Material zur Verfügung gestellt, und der neue Dirigent Herr Roder-
mann wird es nicht an Ausdauer fehlen fassen, um den Verein äuf eine erhöhte
Stufe zu bringen. Am 1. März 1925, dem Tage, an dem Deutschland seiner im Kampfe
für das Gesetz und Vaterland gefallenen Helden gedachte, versammelte sich die ganze