Full text: Bundes-Buch des Saar-Sänger-Bundes

mann — da konnte der Erfolg nicht ausbleiben! Mit Vergnügen erinnert man sich 
noch der herrlichen Konzerte, der feinen solistischen Darbietungen, des prachtvollen 
Chorgeistes im Verein. Ein Markstein in der Geschichte ist das Wettsingen zu Spiesen 
im Jahre 1906, bei dem der Verein nach kaum 2'/zjährigem Bestehen unter starker 
Konkurrenz zwei erste Preise errang. Weitere Erfolge konnte der Verein buchen, bis 
eine schwere Prüfung nach der andern hereinbrach — sein beliebter und strebsamer 
Dirigent Bachmann vertauschte beruflicher Rücksichten halber seinen Wohnsitz mit Heidel- 
berg, worauf die Vorstandschaft mangels eines vollwertigen Ersates schweren Herzens 
auf weitere Fortführung der Proben verzichten mußte. 
Endlich nach 2 Jahren fruchtfosen Bemühens gewann man in der Person des im 
benachbarten St. Ingbert stationierten Lehrers Adolf Wilhelm einen trefflichen Chor- 
meister. Tro seiner Jugend mit bestem Rüstzeug — mit fein musikalischem‘ Ver- 
ständnis und Können ausgestattet — an seiner Seite ein nicht minder irefflicher Vor 
sigender — Herr Pıokurist Paul Hornschuch — gelang es dem Verein, in allerkürzester 
Zeit wieder zu glänzender Höhe zu kommen, wie die Teilnahme an etlichen Wettstreiten 
beweist, aus denen er stets mit allerersten Preisen hervorging. 
Mitten im ernstesten Schaffen, in der Zeit des Aufstieges, wurde der Dirigent 
von der Schulverwaltung abberufen. Es war ein schwerer Schlag für den Verein; doch 
gelang es bald, da mittlerweile die Kleinbahn Ensheim — Saarbrücken Fahrgelegen- 
heit geschaffen hatte, einen guten Ersats zu sichern in der Person des zu Jägersfreude 
stationierten Lehrers Barth. 
Die schmerzlichste Heimsuchung erlitt der Verein durch den Krieg. Tiefster Nieder- 
gang der idealen Bestrebungen — der Verlust der Besten des Vereins — das sind 
die traurigen Begleiterscheinungen. Achtzehn Sänger starben den Heldentod für das 
Vaterland. — Ehre ihrem Andenken! — Das im Jahre 1922 erstellte Kriegerdenkmal 
entsprang der Initiative des „Liederkranz“. 
Im Frühjahr 1919 begannen wieder die regelmäßigen Proben; ganz wider Erwarten, 
troiz der mißlichen Zeitverhältnisse, gewann der „Liederkranz‘“ wieder schnell eine stattliche 
Anzahl Sänger. Allerdings hatte des rauhe Kriegshandwerk die ehedem so brillanten 
Stimmen stark beeinflußt, und es bedurfte intensiver Schulung seitens des Herrn Diri- 
genten Barth, dem Verein wieder seine Vorkriegsstellung zu schaffen. Ein glücklicher 
Stern schien feuchten zu wollen. Es gelang der Vereinsleitung, ihren ehemaligen bewährten 
Dirigenten, Herrn Lehrer Wilhe'm, der mitt'erweile an die Volksschule nach Ensheim 
zur Anstellung gelangt war, wieder zu verpflichten. Der Beitritt zum Saar-Sänger- 
Bund gab dem Verein Gelegenheit, sich wiederholt erfolgreich mit ersten Chören des 
Saargebietes zu messen, sowohl bei Wertungssingen, als auch bei Wettstreiten, 
Man schritt im November 1923 zu: einer Einrichtung, die wohl einzig dasteht 
im Saar-Sänger-Bund, zur Bildung eines Jugendchores, Stimmbegabte junge Leute 
zwischen dem 16. und 20. Lebensjahre erhielten hier die erste Schulung zur späteren 
Aufnahme in den Hauptchor als vollwertige Sänger, sodaß der Verein zur Zeit 110 
aktive und 125 passive Mitglieder zählt, — In Anerkennung ihrer treuen und eifrigen 
40jährigen Betätigung als Sänger im „Liederkranz“ und anderen Gesangvereinen wurden 
drei Sängerveteranen im Jahre 1925 von der Vorstancschoft des Saar-Sänger-Bundes 
mit der goldenen Nadel ausgezeichnet‘; die Herren. Johann Adt, Peter Helwig, 
Peter Wilhelm. — Ad multos annos' 
3A:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.