von seiner Tätigkeit zurücktreten, sodaß der Sänger und Musiker Friedrich Klein
notgedrungen die Leitung des Vereins übernahm. Diesem Umstande und der überaus
starken Konkurrenz
war es zuzuschreiben, daß der Verein diesmal ehrenvoll unterliegen mußte.
In diese Zeit fällt auch der Wechsel des Vereinslokals. Die Räume in der alten
Zumbrodschen Wirtschaft reichten nicht mehr aus, und so wurde in der Generalversammlung
von 24. Juli 1904 die Übersiedlung nach dem Lokal von Philipp Gerwert, wo der
Verein bis heute verblieben ist, beschlossen.
Durch den erwähnten Mikerfolg nicht entmutigt, nahm der Verein unter derselben
Leitung im Jahre 1906 an dem Gesangswettstreit in Birkenfeld, veranstaltet vom Mosel-,
S5aar- und Nahe -Sängerbund, welchem er inzwischen beigetreten war, teil und errang
in der 3. Sängerklasse den 2. Haupt- und 4. Ehrenpreis. Infolge eines Irrtums eines
Preisrichters mußte der Verein bei dem Gesangswettstreit in St. Wendel 1907 leer
ausgehen. Nach 15 jähriger ehrenvoller Tätigkeit trat der bisherige 1. Vorsigßende
Ludwig Klein (+) wegen anderweitiger starker Inanspruchnahme von seinem Amte zurück
und wurde in Anbetracht seiner Verdienste zum Ehrenvorsitsenden ernannt. Durch
Cieneralversammlungsbeschluß vom 5. September 1909 wurde sein Bruder, unser jeßiger
|. Vorsitender Karl Klein gewählt. Aus Anlaß der Silbernen Hochzeit des verdienstvollen
Mitgliedes Christian Klein ernannte ihn der Verein durch Beschluß der Versammlung
vom 6. März 1910 zum Ehrenmitglied.
Das Jahr 1911 brachte dem Verein einen neuen gesanglichen Erfolg, als er sich
an dem Gesangswettstreit in Wiebelskirchen beteiligte.
Da reifte bei den Sängern der Entschluß, auch in unserer Stadt einmal eine solche
Kundgebung zu Ehren des deutschen Männergesanges zu veranstalten.
In der Generalversammlung vom 31. März 1912 wurde einstimmig beschlossen,
die Feier des 20jährigen Stiftungsfestes durch Abhaltung eines großen nationalen
Gesangswettstreites an Pfingsten 1913 würdig zu begehen. Auch hier hat der Verein
durch die einwandfreie gerechte Durchführung seines Gesangsweftstreites bei den beteiligten
Sangeshrüdern einen Ehrenplats eingenommen. .
Für besondere Verdienste an vorerwähntem Feste wurden die Herren Landrat
Dr. von Halfern, Bürgermeister Blank, Seminarlehrer H. Löffler und Rentier L. Schaffner
zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Immer größer wurde das Interesse unter unseren Sängern wach, und so veranstaltete
er im Jahre 1914 unter Leitung seines verd:enstvollen Dirigenten Herrn Friedrich Klein
ein großes Konzert mit ebenfalls großem Erfolg. So ging unser Streben weiter, bis
der Krieg eine große Lücke in unsere Sängerschar gerissen hat. 22 treue Sänger mußten
den Tod für das Vaterland finden und viele sind durch vorgeschrittenes Alter zurück-
getreten. Mit einem kleinen Häutfein Sänger setsten wir nach dem Kriege unsere Arbeit
weiter, aber schon in kurzer Zeit war der Verein wieder herangebildet, daß ‘zu Ehren
unserer gefallenen Sänger eine durch Eberbachs Meisterhand angefertigte Ehrentafel
in würdigster Weise eingeweiht werden konnte. Für hervorragende künstlerische Arbeit
am der Gedenktafel wurde Herr Dr. Ing. Eberbach-Ottweiler zum Ehrenmitglied ernannt.
Bald darauf mußte unser Dirigent Herr Friedrich Klein wegen vorgeschrittenem
Alter von 70 Jahren nach 20jähriger Tätigkeit seinen Dirigentenstab niederlegen und
seinen Dienst Herrn Ad. Pfordt übertragen. Herr Klein wurde hierauf wegen hoher
Verdienste bezw. hervorragende Leistungen im Verein zum Ehrendirigenten ernannt