Namen zierten oftmals das Programm. Darunter das Schuh’sche Soloquartett Wies-
baden, das jahrelang bei uns gastierte und so vorzügliche, für die Vokalmusik anregende
und bleibende Spuren hinterließ. In selbstlosem Streben einer ideal gesinnten Sänger-
schar wurde der größte Teil der Konzerterträge der Wohlfahrtspflege oder sonstigen
gemeinnütsigen Zwecken dienstbar gemacht. Selbst der große Weltkrieg sah die zurück-
gebliebene kleine Sängerschar nicht müßig, die durch Konzertveranstaltungen und Lieder-
vorträge in Kriegslazaretten den Kranken und Verwundeten oftmals Freude bereitete.
Eine schlichte, in Marmor gefertigte Gedenktafel in unserm Vereinsheim soll das An-
denken unserer gefallenen Sangesbrüder bei uns
allezeit im Herzen bewahren. „Wer rastet,
der rostet“ war stets die Losung. So bezeugen
ein halbes Hundert hohe und höchste Preise
von dem unermüdlichen Streben nach der Ver-
vollkommnung in der Sangeskunst. Die in
den Jahren 1907 und 1922 stattgefundenen
Gesangswettstreite deutscher Männer-Gesang-
vereine, letzterer gleichzeitig goldenes Jubelfest
aus Anlaß des 50jährigen Bestehens feiernd,
führte tausende von Sangesbrüdern nach unserm
Heimatort, die zum Teil mehrere Tage bei
unsern so gastfreundlichen Mitbürgern Auf-
nahme fanden. So gaben neben einer großen
Zahl von Vereinen unserer Saarheimat auch
Brudervereine aus der Pfalz, von der Mosel,
vom Rhein und aus Westfalen uns die Ehre
ihres Besuches. Hunderte von Festlichkeiten
konnten unsere Sänger durch Liedervorträge
verschönern helfen. Bei vaterländischen Veran-
staltungen trat der Verein ganz besonders in
Erscheinung. Durch Anschaffung eines eigenen
Konzertflügels (Grotrian-Steinweg) erhielten die
Konzert Veranstaltungen eine künstlerische Verbesserung. 1924 beteiligte sich der
Verein am 9. deutschen Sängerfest in Hannover und erhielt dabei auch die Denk-
münze zu dieser herrlichen Veranstaltung. An Stelle des zum Ehrendirigenten erhobenen
Chorleiters Ballhaus trat 1925 Musikdirektor Otto Wirthmann, Saarlouis. Unteı
dessen musikalischer Leitung wurde im September gleichen Jahres eine überaus erfolg-
Teiche Konzertreise nach Würzburg, Kitingen und Heidelberg unternommen. Unteı
der jeßigen, seit 1922 berufenen Vereinsleitung: J. Rupp, 1. Vorsitzender, K. Pilz,
2. Vorsitzender, N. Fontaine, 1. Schriftführer, N. Moselle, 1. Kassierer und Ehren-
vorstandsmitglied Sanitätsrat Dr. Neugebauer gelangte der Verein zu seiner heutigen
Blüte. In seinen Bestrebungen wird der Verein von einer kunstsinnigen Bevölkerung
des über 7000 Einwohner zählenden, aufstrebenden Industrieortes Fraulautern tat-
kräftig unferstübt.
Musikdirektor Otto Wirthmann
Dirigent des M.-G.-V. „Liederkranz-Konkordia“
Fraulautern,
„Germania“-Lisdorf, „Liederkranz“-Bous.