nicht nach Massgabe der von ihnen geleisteten Arbeit, es
wird vielmehr der an das gesamte Magazin für diese über
das Minimalquantum gehende Arbeit zu zahlende Lohn zu
gleichen Teilen an die einzelnen Glasschneider verteilt.
Ausserdem besteht bei einigen Tlütten die Sitte, den Glas-
schneidern, welche 12 Monate hintereinander an einer Hütte
thätig waren, pro Monat einen Thaler Prämie zu geben.
Es hat sich diese Sitte aus früheren Zeiten erhalten, wo
man diese Einrichtung getroffen hatte, um dadurch die
Arbeiter an die Fabrik zu fesseln, Ferner ist den Streckern
und Glasschneidern ein Manquo von 15", des ihnen von
den Glasbläsern gelieferten (ilases gestattet und zwar ent-
fallen von diesen 15°, 2%, auf die Strecker und 15°, aut
die Glasschneider. Was die Strecker über diese 2"„ hin-
aus verderben, wird ihnen in Abzug gebracht; das weniger
vergütet; kommen die Glasschneider nicht bis zu dem Pro-
zentsatz von 15, so erhalten sie am Schlusse des Ge-
schäftsjahres für dieses Minderquantum eine Gratification,
Wir haben hier also die merkwürdige Erscheinung, dass
bei den Streckern Accordlohn und Prämiensystem, bei den
Glasschneider Zeitlohn, -—- denn als solcher ist der Minimal-
lohn aufzufassen, Accordlohn und Prämiensystem neben
einander gehen.
Ebenfalls im Accord werden die Packer und Tischler
bezahlt: die übrigen Arbeiter erhalten Zeitlohn.
Die anygefügte Tabelle 1 giebt die Minimal- und
Maximallöhne einer Anzahl von Jahren an, Sie giebt uns
in den oberen Arbeiterklassen kein genügendes Bild von
der Üntwicklung der Löhne, wegen der allzugrossen
Differenz der Grenzlöhne, in den untern Arbeiterklassen
dagegen lässt sie uns ein entschiedenes Steigen der Löhne
wahrnehmen.