den Besitzer besonders auf einen kaufmännischen geschulten
Blick ankommt, der den Producenten befähigt, beim Ab-
setzen seiner Waare stets den rechten Moment zu er-
fassen, verbunden mit dem zu einem continuierlichen
Betriebe notwendigen Kapital.
Wenn es trotzdem der Tafelglasarbeiter verstanden
hat, heute noch eine soziale Stellung einzunehmen, welche
die des grossstädtischen Arbeiterproletariats haushoch über-
ragt, so dürfte es angezeigt sein die Gründe dieser Sonder-
stellung zunächst in Kurzem auseinanderzusetzen, Gründe,
die teilweise durch die folgende Betrachtung über die
Lage der Tafelglasarbeiter im Saarthale bewiesen werden.
Der erste Grund für die höhzrre soziale Stellung des
Arbeiters sind die hohen Löhne, mit denen durch allerhand
andere später erörterte Massregeln eine Sicherung ihrer
Stellung Hand in Hand geht; der zweite Grund liegt in
der Ausbildung des Arbeiters, Nicht etwa, dass er durch
Fachschulen irgend welcher Art auf seine Arbeit vorbereitet
wird: es kommt hier vielmehr das erziehliche Moment
eines streng geregelten Lehrganges in Betracht, der nötig
ist um den Arbeiter das lernen zu lassen, was er zur Aus-
übung seines Berufes und der dazu nötigen Fertigkeiten
bedarf. Als weiterer nicht zu unterschätzender Grund ist
noch anzuführen, was Schmoller in seiner Abhandlung
über die Geschichte der Unternehmungen betont, dass die
Traditionen einer früher streng geordneten Zunftverfassung
noch immer fortwirken und dem Gilasarbeiter eine höhere
soziale Stellung anweisen. Und das thun sie wirklich,
denn wie wollte man es sich sonst erklären, dass es. im.
Saarthale bis Anfang der 70. Jahre dieses Jahrhunderts eine
unverletzte Regel war, nur Söhne oder Verwandte der
Arbeiter als Lehrlinge anzunehmen und dass der erste Ver-
such Fremde anzunehmen, als dies wegen der Ausdehnung
der Betriebe notwendig wurde, von den „Arbeitern mit einem.
allerdings nur 2 Tage dauernden Ausstande beantwortet
wurde. In gleicher Weise, vielleicht noch mehr, wie die