kosten ersparte: von einem Missbrauche der Macht-
stellung den Arbeitern gegenüber ist bei diesem Kartelle
nicht die Rede, Man befürchtet nämlich. dass bei
Ausschluss der Concurrenz die Arbeitsbedingungen über-
all dieselben seien, die kartellierten Arbeitgeber die
Arbeiter zur Annahme eines jeden Lohnsatzes zwingen
könnten. Nun, dass sie es wirklich können, daran ist ja
kaum zu zweifeln, doch sie than es nicht, denn die Löhne
sind im allgemeinen stetig gestiegen, wie wir weiter oben
zeigen werden. Ein direkter Vorzug des Kartells für den
Arbeiter liegt aber unseres Erachtens darin, dass die Un-
sicherheit seiner Situation auf ein Minimum beschränkt
wird. Denn dadurch, dass durch die Sicherheit eines
ziemlich regelmässigen Absatzes die Production geregelt
ist, wird auch das Verdiensteinkommen des Arbeiters einer
möglichst festen Regelung unterliegen. Eine vollkommen
feste Regelung des Arbeitereinkommens wird hier, für die
grösseren Betriebe wenigstens, nicht erreicht werden
können, da dieselben in Zeiten ungünstiger Conjunctur zur
teilweisen Einschränkung ihres Betriebes gezwungen werden
können, was für einen Teil der Arbeiter eine kürzere
Arbeitszeit und geringeren Verdienst mit sich bringt.
Doch ist dies minus an Verdienst nicht derartig, dass es
den standart des Arbeiters beeinflussen könnte.
Über die Thätigkeit und den Erfolg dieses Kartells
uns ein sicheres Urteil zu bilden, sind wir leider nicht in
der Lage, da uns das nötige Zahlenmaterial nicht zur Ver-
fügung steht; wir können auf ein günstiges Wirken nur
aus dem Umstande schliessen, dass es nun bald 15 Jahre
besteht und dass es zur Gründung der vereinigten rheinisch-
westphälischen Kartells Anlass gegeben hat. Auf das
letztere des näheren einzugehen können wir uns wohl ver-
sagen, da es nur eine Erweiterung,des Saarbrücker Kartells,
besser gesagt, eine Vereinigung des Saarbrücker und des
westphälischen Tafelylashütten-Kartells ist.