Full text: Die Tafelglasindustrie im Saarthale

dem Glasbläser übergeben wird. Dieser steigt damit auf 
eine Art Podium vor der Trommel, aus der die brennenden 
Gasflammen herausschlagen und beendet durch neues 
Blasen, Erhitzen in der Trommel, Schwingen und Drehen 
den Prozess. Die nun vollendete cylinderförmige Walze, 
manchmal über 2 Meter lang, wird auf ein Holzgestell 
zum Abkühlen gelegt, nachdem der obere Teil, die Kappe, 
der an der Pfeife sitzt, abgebrochen ist. Hat sich die 
Walze etwas abgekühlt, so wird sie vermittelst einer er- 
hitzten eisernen Stange der Länge nach gesprengt. Dann 
wandert sie in die Streckhütte und kommt in den Streck- 
ofen. Hier wird sie auf einen glatten Stein gelegt unter 
dem Einfluss brennender Gase erhitzt und dehnbar ge- 
macht. In diesem Zustande wird die Walze nach beiden 
Seiten auseinandergelegt aufgerollt und mit einem an einer 
langen eisernen Stange befestigten Holzbügel glatt gebügelt. 
Die nun fertiggestellte Glasplatte kühlt sich allmählich ab, 
wird abgewaschen und gelangt dann in das Magazin zum 
zerschneiden und von da in den Packraum. Beim Strecken 
werden die Strecker von Gehülfen unterstützt, die jedoch 
nur Handlangerdienste thun. Die 1. Gamins werden von 
den Glasbläsern unter der Hand angelernt, diese zeigen 
wiederum den II. Gamins die nötigen Handgrifle, Die 
ganze Arbeit der Glasbläser und Strecker erfordert ausser- 
ordentliche Übung, ausserordentliches Geschick und einen 
besonderen Blick für jeden Fehler. jede Unebenheit im 
Gilase., 
Absatz und Concurrenz. 
Für die Tafelglasindustrie des Saarthals ist Deutsch- 
lJand das Hauptabsatzgebiet. Nach dem Auslande wird 
zwar auch Glas verschickt, der Export dient jedoch nur 
dazu, das überproducierte Glas abzusetzen. Das meiste 
exportierte Glas geht nach der Schweiz, Frankreich, 
England, Belgien, Holland, doch sind besonders Belgien
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.