In Anschluss hieran sei noch bemerkt, dass noch im
18. und Anfang des 19. Jahrhunderts in Lothringen und
dem südlichen Teile der Rheinprovinz, aber auch noch in
anderen Gegenden Deutschlands die Glasmacher es als ein
besonderes Vorrecht ihres Standes betrachteten, den Degen
tragen zu dürfen.
Die Glashütten in Lothringen'), welche hauptsächlich
grünes Glas, später auch Spiegel herstellten, waren meist
von den Landesfürsten errichtet und verpachtet, um die
dichten Walddistrikte zu lichten. Ebenso gaben auch an
der Saar die reichen Wälder und das Bestreben dieselben
nutzbar zu machen, die ursprüngliche Veranlassung Glas-
hütten anzulegen. In Saarbrücken residierten bis zum
Anfang des 19. Jahrhunders die Grafen späterhin Fürsten
von Nassau-Saarbrücken. Sie richteten ihr Augenmerk
hauptsächlich auf den „grossen wilden Wald Warndt“
links der Saar und den „Köllerthaler Wald“ rechts der
Saar. Das Waldgebiet links der Saar liegt heute zum
grössten Teil in Lothringen, der Köllerthaler Wald in dem
Kreise Saarbrücken. Die älteste Hütte wurde 15%0 zu
Merlebach erbaut, von wem ist nicht bekannt; es folgen
eine Reihe anderer teils von Privatleuten mit Erlaubnis
des Grafen von Nassau-Saarbrücken, teils von diesen selbst
erbaut: in Kleinrosseln, Klarenthal in 17. Jahrhundert. Im
18. Jahrhundert folgen die Glashütten von Kreuzwald,
Karlsbrunn, Friedrichsthal. Diese Hütten waren alle
noch mit Holzfeuerung betrieben, 1724 wurde die erste
sogenannte „Kohlglashütte“ im Fischbachthale errichtet.
in der also statt des Holzes die Steinkohle als Feuerungs-
mittel in Anwendung kam, welche Betriebsart von da ab
überall angewandt wurde und wobei den Pächtern resp.
Eigentümern vielfach concediert war, innerhalb eines be-
stimmten Gebietes die zum Betriebe des Etablissements
nötigen Kohlen gegen eine bestimmte Abgabe auf eigene
Kosten zu graben. In diesem Jahrhundert entstanden eine
A. Hasslacher, Litteratur über das Industriezebiet an der Saar.