entdeckt. Plinius erzählt die alten Inder hätten sich auf
die Technik des Glases verstanden und Herodet berichtet,
in Aethiopien hätte man bereits gläserne Särge zu machen
verstanden. Die älteste (jeschichte der Gilasfabrikation
geht jedenfalls bis auf die alten Aegypter zurück. Wir
haben von ihrer Thätigkeit nicht nur die zahlreichsten Be-
weise, sie fanden auch auf einer viel höher entwickelten
Produktionsstufe, in technischer sowie in ästhetischer Be-
ziehung. Auf Denkmälern, die bereits über 4000 Jahre
vor unserer Zeit bestanden haben, befinden sich Glasgefässe
mit rotem Weine abgebildet. Bei den Ausgrabungen im
alten Theben finden sich Glasgefässe mit den Namen eines
Königs, der schon 1900 Jahre v. Chr. regierte. Man ent-
deckte in alten Gräbern Wandgemälde, auf denen der
ganze Vorgang des Glasblasens dargestellt ist. Und so
nıch viele andere Belege, die von einer hochentwickelten
Produktivität und Technik zeugen.
Bei den Römern hat sich die Industrie erst später
entwickelt, im 1. Jahrhundert nach Chr., doch haben sie
schon früher, wenn auch nur in geringem Masse, aegyptisches
Glas importiert, infolge dessen seine Kostbarkeit eine sehr
bedeutende war. Was wir an älteren römischen Erzeug-
nissen besitzen, steht in hohen. Masse unter phönizisch-
aegyptischem Einflusse. Älter als die römische Industrie
ist die Etruskische, die einen originellen Charakter hat und
in ihren Produkte den mittelalterlichen venetianischen
Arbeiten ein schätzenswertes Vorbild gab. Im südlichen
griechischen Italien stand die Kunst in hoher Blüte, wie
uns die Funde in Pompeji zeigen, die sich durch die
Mannigfaltigkeit ihrer Formen besonders auszeichnen. Eine
auffallende* Erscheinung ist es, dass die antike Produktion
es nicht darauf absah, ein klares durchsichtiges Glas zu-
schaften, das dem Crystall möglichst gleich komme, sondern
ein buntes, das dem Edelstein als Vorbild dient. In der späteren
Kaiserzeit erfuhr die Kunst durch die Herrscher selbst eine
bedeutende Förderung. Alexander Severus legte dem Ge-