VII.
Vom Saarbrücker Hofe:
Die Heiral des Erbprinzen;
die zweile BHeivalk des Fürsten Budwig
Besondere Quellen: 1. Hansen, langjähriger Pfarrer in Ottweiler, hatte
im Gespräch mit alten Saarbrücker Beamten viele Nachrichten über den Saar—
brücker Hof aufgesammelt; das Manuskript ist im Besitze des Vereins
2. Firmond verzeichnet hinter der Chronik (Nr. 2) Pasquille gegen den Präsi—
denten von Hammerer, der am 8. Okt. 1789 vor dem wilden Hasse der
Saarbrücker Bevölkerung aus dem Lande weichen mußte; darunter befindet
sich ein „Gespräch vom Reiche der Toten“; solche Gespräche spielten in jener
Zeit eine große Rolle, es gab Gespräche zwischen Friedrich den Großen und
Maria Theresia vom Reiche der Toten, wie wir eines besitzen, u. s. w, 3. Ein
im Besitz der Familie X. befindliches Manuskript. 4. Fürst Montbarey,
Memoires, 3 Bde, Paris 1826/,. 7. Baronne d' Oberkirch, Memoires, 2 Bde.
Paris 1853; sie war die intime Jugendfreundin der Kaiserin Marie Feodorowna,
Gemahlin des Kaisers Paul von Rußland.
Der Erbe eines angesehenen deutschen Fürstenhauses heiratet
die Tochter eines französischen Ministers, das zukünftige Haupt
eines protestantischen Landes eine Katholikin, ein elfjähriger
Knabe wird mit einer erwachsenen Pariserin von 18 Jahren ver—
ehelicht! Kein Wunder, daß der Spott der vornehmen Welt sich
über diese Heirat ergoß, kein Wunder, daß im Saarbrücker Lande
die Geistlichen, die Beamten, die ganze Bevölkerung sich im inner—
sten Herzen verletzt fühlten. Welche Gefühle mußte die treffliche
Mutter empfinden, „die liebe Dame,“ da sie das künftige Unglück
ihres einzigen Kindes, ihres heißgeliebten Sohnes, voraussah.
Konnte man sich eine tiefere Demütigung des deutschen Fürsten⸗
standes vorstellen? Welches waren die Beweggründe, die eine so
unnatürliche Verbindung herbeiführten?