Full text: Wörterbuch der Mundart des Saarbrücker Landes

Eidechs — Elle 
gestohl!‘*. [Sb. Sulzb.| sagt man. 
wenn man die Ehrlichkeit je- 
mandes anzweifelt. 
Eidechs [Sb Edechs, Kleinbl- 
Idechs] f. = die Eidechse. 
Saarbergm. bezeichnet Eidechse 
ainen niedrigen Holzwagen. 
eichelgesund [eichelgesond 
Sulzb.] adj. — gesund wie eine 
Zichel. Vergl. .,gesond wie 
die Holzäpel*. 
eielig [eijelig Sb] adj. == ein- 
ältig, verzärtelt. 
Eiertuke [eiertuge Sb] n. = 
Sitte an Ostern: Die Knaber 
schlagen mit den ihnen ge 
schenkten Eiern aneinander. Der, 
dessen Ei zerspringt, hat es 
verloren. 
eierwohl [OMS 1833, Sb| 
adv. = doch nicht. Nach Schw. 
aus „ei en wohl‘ entstanden; 
.en“ ist mhd. Negation. 
Eilespigel, in der Rds. „er 
spielt wie der Eilespichel‘“ = 
sagt man von einem groben oder 
grausamen. Menschen. 
eilings [Sb] adv. = eilig. 
Einbruch [Saarbergm.], in 
Einbruch schießen = freie 
Flächen .durch Schießen her- 
stellen. 
einmehren s. anmehren, 
Einschank |enschank Sulzb.| 
m. = Schanktisch. 
eischt [eischt Sulzb:] adv. — 
rgend, äußerst. 
Eise I [ise Güd.. eise Saarbr.. 
eise Sulzb.] n. =- das Eisen. 
Rds. „jemand (Dat.) scharf ul 
die Eise gehn“ ‚= jemand 
tüchtig heranholen, zur Arbeit. 
Zuss. Grudelise, Stockise 
[Güd.] = Schürhaken; Eise- 
gall [Sulzb.. Neunk... Eppelb.1 
= eisenhaltiges Gestein, Rasen: 
eisenstein, Landerz. 
.Eise II [älteres Kinderlied Sb] 
— Schreckgestalt; mhd, egese, 
zusammengezogen eise = 
Schrecken, Schreckgestalt. Ein 
Kinderlied lautet: 
„„.Endres, Bendres, bubizi, 
Was de nit kannscht. das will 
ich dich lehre! . 
Eise, Bäcker, Tellerlecker, Munk! 
[s. d.] 
Klink, klank. Gläschen aus!“ 
Das Kinderlied verspottet einen 
Faulenzer, der gern trinkt. 
. ejaus [ejus St. Arnual. ejaus 
Sb, eious Sulzb.] adv. = hier 
außen, draußen. 
eiinne [ejinne Sb, ejen Sulzb. 
adv. = hier innen, drinnen. 
ejiwe [ejiwe Sb, Sulzb.| adv 
= hier üben. 
ejowe [Sb, Sulzb.] adv. == 
oben. 
ejune [Sb, Sulzb.] adv. — 
unten. 
Ekel [Sb] m. = unangenehmer 
Mensch; verstärkt Landekel. 
Ekoli [Dudw.| — Wegelagerer 
Bettler. 
ele [Kr. Ottw.] adj. und adv. 
= gewaltig, schrecklich. schauder- 
haft. - Nach Scholl 99 zu mhd 
subst. ellen. 
Elend n. = 1. das Elend; 
2. Gerede; „mach doch nit so 
viel Elend doher !“ Zuss. Elenklo 
lelenklö] ff. ==  armseliger 
Mensch. 
elf [elef Sb, Sulzb.] = Zahl- 
wort elf; ahd. einlif. 
Elle [elle Sb, Sulzb.. Sb auch 
Ele und ellere| n. == Heimweh, 
Verlangen, Sehnsucht, „’s Elle 
han“ SS elle
	        
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