anseilen — Apel
anseilen v, = fig., jem. für
einen Vorteil ‚gewinnen. OMS,
Schwalb 6.
ansetzen v. = erstes Gebot
aufstellen beim Versteigern [Ep-
pelb., Neunk.]
Ansiehns, in der Rds. Ansiehns
han [ansins han Sulzb.] = An-
sehen besitzen; „das hat ke Ans.“
= es ist unscheinbar [Sulzb.}
Anstand [Sb] m. = Anstand.
Dazu adj. anstän’ig [än$denig
Sb, anstenich Sulzb., anstännig
Eppelb., Neunk.] = anständig,
das, was einem ansteht; Rds.
„dem is awer aach alles an:
stännig‘‘ [Sulzb.] = der ist nicht
wählerisch; „dem is alles an-
stännig‘“ [Eppelb., Neunk.] = der
heißt alles mitgehn; cf. angenehm.
anstiwwele [Eppelb., Neunk.]
= eine Sache einfädeln.
Anterich [anderich Sulzb.] m. —
Entrich,
Antrichelche [antrichelche Sb]
n. = Haarschopf. Wohl zu
Anterich, s. d.
anwachse [Sb, änwachse
Sulzb.] v. = eng werden (Kinder-
krankheit, Lunge soll an Rippen
wachsen); z. B. das Kind hat’s
Anwachse [Sulzb.]
anwerden [Sb, ält. Spr.] =
los werden und zugleich an den
Mann bringen.
Anzähl [änts&l St. Joh.] f. —
der Anzählreim (Kinderspiel).
änze [anzen Eppelb., änsen
Schiffw., Entse Sulzb., Saarb.
Gersw., änze Güd., änse MS,
schw. v. = Äächzen. stöhnen,
z. B. em_ Hous erom änze
[Sulzb.]. Anser [Sb] Subst.,
Änz_ [Sulzb.] f. = weibliches
Wesen, das viel jammert, „ald änz !“
[Sulzb.]. — Anzerei n. = das
vr}
Geklage,. — Geänz [Sulzb.] n.
= Das Geklage. — Anzbärwel.
[Saarbr.], — gretche [Sulzb.].
Nass. 40 ahnzern. Nach Kehreig
hat das Schweizerische Idiot. von
Stalder in dieser Bedeutg. ansgen
und aus einem Wörterbuche von
1482 anehzen.
Apel [abel Sb, Sulzb. abbel
Kleinbl., nach e (ein) Napel
Ottenh.] m. pl. äbel [Sb, Sulzb..
Eppel Dudw.] = Der Apfel.
Zuss. Bachabel [Sulzb,], Wein-
äbel [Sb, Sulzb.];, Ahreäbel
Sb, Sulzb.] = Ahrenapfel, ein
dicker grüner Apfel, der mit der
Irnte reif wird, Eisäbel [St.
Joh.], die spät reif werden, bis
November hängen bleiben können.
Koläbel [Kölebel Sulzb.] Lang:
äbel (auch Faßäbel) [Sulzb.],
Holzäbel [Sulzb.], Ahelkrutz
St. Joh.] = Kerngehäuse "des
Apfels, Abelkäre [St. Joh.] =
Apfelkern, Apelglods [Sulzb.]
= Apfel, in Teighülle gebacken,
Abelmutsche, pl. [Sb] = Fladen
mit Apfelkompott; Aepfel, in
Teig gebacken [St. Joh.]. Abel-
orei == Apfelmus [Sb, Sulzb.];
äbeldänzig [Auersm.] adi. —
ıngeduldig (cf. trippeldänzig) —
Redensarten: gesond wie die
Holzäbel [Sulzb.], das es en Abel
for de Dorscht [Sulzb.] = das
ist eine Sparrücklage für später,
das es sei Auabel [Sulzb.] =
das ist sein Liebling, sich zu
ne Äbelkerbche lache == stark
achen [Sb, Dudw., Sulzb.], das
Xind läst sich zu me Abelkerbche
Sb] = liest zu viel. In Sien
singen die Kinder an Fastnacht,
von Haus zu Haus gehend:
Hahne Apel, Hahne,
Die Fastnacht ist ane. etc.