Angel -— anschnorre
Angel = 1. m. = Stachel
[Sb, Eppelb.]; 2. f. Türangel,
Fischangel [Eppelb.] verb. angle
= 1. stechen; 2. nach etwas
trachten [Sb].
Awenn, Awenner s. Aawand,
Angenehm, in der Rds: „dem
ist alles angenehm“ (w, d. Theel)
= dem ist alles passend zum
Mitnehmen.
Angriff [Sb] =— Vorrat, den man
im Bedarfsfalle jederzeit angreifen
kann; „do hat mr immer noch
3 Angriff“ [St. Joh.]
Angschder [Eppelb., Neunk.]
= Angst; ängschderlies [St. Joh.].
Dazu adi. ängschderlich =
‘Eppelb., Neunk. — ängstlich.
anhalle [änhalle Sb] v. = be-
weglich bitten; „anhalle wie ©
Krippel am Wäg“ [Sb]; „sie hat
aanggehall wie’s kanänisch Weib-
che“ = sie hat angehalten wie
das kananäische Weib [Sb]. Dazu
ady.anhellig==anhaltig[Neunk.],
z. B. es ränt anh,
anhellig s. anhalten.
Anleies [Eppelb., Neunk.) =
Anliegen.
anmache [Sb, änmache Kr.‘
Ottw.] = 1. befestigen. 2. refl.‘
sich anmache |Sb| in Rds, „sich
anm. bei jem. = sich ein-
schmeicheln bei jem.
anmehre [anmehre Sb] u. ein-
mehre [einmehre Sb, enmehre
Sulzb, inmiere Gersw.] v. = Teig.
anrühren. Bei der irüheren Haus-
bäckerei wurde in St. Johann
fürs Brotbacken abends ein Vor-
teig aus Sauerteig, Mehl, Wasser
und Salz angerührt, das war das
„Anmehre“, Morgens wurde der
Teig „fortgeführt“, d. h. alles
Mehl kam dazu, der Teig wurde
gewirkt. Dann „ruhte“ der
Teig, dann wurde er noch einmal
gewirkt und zu Broten geformt.
Mhd. mern = umrühren, mischen.
- änmidich‘ [amidich Sulzb.]
ad. = (anmutig) unschuldig,
engelsrein, scheinheilig. „Das
kann so e anmidig Gesicht mache“
‘das Mädchen)! [Sulzb.1.
anne s. an.
Anrache v., in der Rds. „er
hat sich schlecht angeracht“ =
er hat sich schlecht angelassen
{Sb].
anranze [änrantse Sulzb., an-
randse Sb, anraunse St. Joh.]
V. = anfahren, z. B.,, du brauchst
mich nicht so anzuranzen‘‘ [Sb].
nass. 46, elsäss, 274. Nach
diesem wohl zu rans, Maıl.
Rüssel, zu vergleichen mit an-
schnauzen und franz, aboucher
s. anschnarre,
Ansatz — Früchte mit Brannt-
wein übergossen, zur Likör-
bereitung. [Neunk.]
anschla’n [anslan Sulzb.],
part. — geslä = anschlagen; sich
anschla’n lasse, den Anschlag zur
Ziviltrauung vornehmen lassen;
se sen angeschlaa [Sulzb.] = ihr
Eheaufgebot hängt aus. — An-
schlä’er m, saarbergm. Aus-
druck. — Anschlä [änschl@]
plural. == Anschläge, Pläne; an-
schlä mache [Sulzb.] = Pläne
schmieden; Anschläfresser -
[Sb] m. == einer, der Hirn-
gespinsten nachjagt, cf. Projekte-
macher; Rds. „Der Hund krit
die Anschlä se fresse!‘* sagt man
von dem Hunde von Leuten, die
Pläne,sonst nichts, besitzen| Sulzb. |
anschnorre [Sb] v. = anfahren
cL. anranze.