Ämes — angängig
fiderämer (Futtereimer, eig, Eimer
zum Füttern) [Sulzb.] Rds. „Es
schitt wie mit Amere!“ es regnet
sehr heftig. Von Amer Verbum
ämere= mittiefen Zügentrinken,
z. B. lu mol, wie er weder ämert!
[Sulzb.]
Ames [Sulzb. emes] m. pl. — e.
= der Hauptkerl. Z. B. ich sen
der Ames vom Hous [Sulzb.] = ich
bin die Hauptperson, der Vorstand
(Vater) des Hauses; e feschder
Ames [Sulzb.] = ein derber,
kouragierter Kerl; das sen die
Amese [Sulzb.] = die machen’s
das sind die Einflußreichen. Vergl
Hauptmann. ”
Ametz [&mets Sulzb., Amäts
Fürstenh., Amäz Dudw., Ametz
Eppelb., Ehmets Sb] f. = Ameise.
In Sulzb. werden die Maurer
scherzweise „Ametze“ genannt.
Zuss. reiderämetze = Reiter-
ameise (große Ameise) [Sulzb.]
Rds. die seichämetze! So sag
man ärgerlich, wenn man gebissen
wird [Sulzb.]; ämetzeferschte
fersen) in der Rds.: „heit gebts
Ameiseferschte“, wie man aul
neugierige Fragen, was es zı
Mittag zu essen gebe, antwortet
[Dudw.]; ämetzebrannte
wein = Ameisenbranntewein
Amlett[AmilettSb]f.=Omelette,
An [MS] == Leid (Schwalb. 6).
mhd. Ant = Kränkung, die einem
widerfährt, das dadurch verur-
sachte schmerzliche Gefühl.
an [än Sb, an Sulzb.] praep. =
{. an, Rds. „was es dann an der?“
[Sulzb.] = was ist mit dir los?
2. durch in der Rds. „amir (an
mir) sen er jo nit ofgehall!“ Dazu
adi. anenes in „anenes Feier“ —
brennendes Feuer [Sb]. — anne
Tanne Sb. Sulzb.. Neunk... anten
Wellersw.] adv. = vorbei, entlang;
„do ane gehn [Sb] = da vor-
beigehn. Wo ane? [Sulzb.] =
Wohinaus?
anbabele [änbabele Sb] v. =
anklagen, verklatschen, Subst
inbabler [Sb].
Anbank [w. d. Theel] f. = erste.
vordere Bank.
anbauen v. = Brennstoff zu-
rtechtlegen und anzünden [Eppelb.)
anbendele [anbendele Sb] v. —
mit jem. anb. = mit jem. einen
Streit anfangen; cf. Bendel.
Andiffiche [Andiffche Sb, An-
diwig Kleinbl.] = Endivien (salat)
anbrennen = in der saarbergm.
Rds. „die Kohle ist angebrannt“,
d. h. mit dem Gestein ver
wachsen.
andrehen [Eppelb.] v. == ver
vaten, anzeigen.
Andudel [andudel [Sb, Sulzb.,
Neunk., Kleinbl.] pl. — e, £
=— Darmwurst, franz. andouille.
än dun [&n dün Sb, Sulzb.]
=— ein Tun,. einerlei, „Das is än
dun!“ „dem es awer aach alles
än den“ [Sulzb.] = dem ist alles
gleichgültig.
Anenes s. an.
An’er [Sb] adi. = der andere.
der an’ermann [Sb, Sulzb] =
der andere, spaßhaft: „Guck, dr
an’ermann is. aa do!“ So sagt
man, wenn man ein andern auch
in einer . Gesellschaft trifft;
„Wäschde, wie der aner mann
(die aner Fraa) gesaad hat?“
sagt man in Sulzb., wenn man
zeine bestimmten Angaben machen
will oder kann, meist scherzhaftft.
— adv. an’erscht (Sb, Sulzb,,
anerschder, Sulzb., Sb] = anders.
— anfrickele s. frickele.
angängig s. gehen.