Full text: Wörterbuch der Mundart des Saarbrücker Landes

allenkehr — Ämer 
ei allemol! [Sulzb.] 
allenkehr [Eppelborn] adv. =— 
jedesmal. 
alleritt [Sb] = stets, a. = 
alle Ritte. 
alleweil [allewil Dudw.-Büchel, 
Kleinblitt., + alleweil Eppelb., 
Neunk., Saarbr., aweil Saarbr., 
aweile Sulzb.] = jetzt. „alleweil 
hat's awer geschellt!“ [Sb] = 
„jetzt ist es aber Zeit!“ 
Aller s. alt. 
allererscht [Eppelb., Neunk.] 
adv. = eben erst. 
allmächtig [allmechdig Sulzb.] 
dient zur Verstärkung; en 
almechtig großer Hut = ein sehr 
großer Hut [Sulzb.] 
Almende [Sb ä. Spr., Almet 
Güd.] f. = Gemeindegut; in Güd. 
n. = großer, ebener Wiesenkom- 
plex, der früher zur gemein- 
3zamen Viehweide benutzt wurde. 
Allnichtsgut [Sb. ä. Spr.] = 
wird gesagt, um eine schnelle 
Bewegung auszudrücken. 
allo [Allg Sulzb., ällo Sb} = 
auf, vorwärts! z. B. allohob, 
mr gehn [St. Joh.] allo dann, allo 
mach fort [Sulzb.]. Wenn je- 
mand einem Bekannten Bericht 
erstattet, wie es bei ihm (dem 
Erzähler) daheim geht, dann 
drückt jener seine Zufriedenheit 
durch ein gelegentliches allo 
(-dann!) aus [Sulzb.] allo dient 
auch als Antriebsruf für das 
Pferd [Neunk.] franz. allons = 
laßt uns gehn! 
allee [Sulzb. ale] = fort, auf! 
alähoi! Fuhrmannsruf, Bischw. 
franz. allez — geht! 
IS Tals Sb, Sulzb., Neunk., alt 
Kr. Ottw.] = 1. adv. zuweilen, 
mitunter etc. Z. B. do sin ich 
frier als hingang [Sb] = zu- 
weilen hingegangen. Mr saad 
als e eso = m. s. gewöhnlich 
so [Sulzb.]. Das kannschde jo 
als mache [|Sulzb.] einstweilen, 
schon machen. Das is’_als e 
Grosche = das ist immerhin ein 
Gr. [St. Joh.] 2. con]. z. B. 
ich han ’ne gefro‘t, . wieviel Uhr 
als es wär. Zuss. alsemol1 [Sb] = 
zuweilen. — alsfurt [Sb] = 
‘mmer. N 
Als [Alzem Schiffw., Alz w. d. 
Th. els Sulzb.] = Wermut. 
alt [Sb] adj. = alt. Sprüchw. 
„Wann de nit alt werre willscht. 
dann laß dich jung hänge“ [Sb]. 
-— Rds. „Der hat die Alt uf-em 
Nescht gefang“ == Der hat einen 
guten Fang getan [Sb]. — Die 
Alt hat noch net all ihr Reck 
ousgeschidelt! = es gibt noch 
Schnee [Sulzb.] „Die Alt“ ist 
vielleicht Frau Holle. Nach 
Golther, Germ. Myth. (S. 500), 
st‘ Frau Holle eine gespenstische 
Frau des Volksaberglaubens, nicht 
die Göttin Frija. Zu „Die Alt“ 
vergl. die „Horneckersch“. — 
ds. „mei liewer Alter“ [Sb] =— 
„mein lieber Freund!“ Zu alt 
älterlich adj. = ältlich [Sulzb.] 
ältze v. == alt und darum ranzig 
sein [Sb]. 
am [St. Joh.] praep. = um bei 
Zeitangaben; z. B. am 10 Uhr 
"St. Joh.] 
Am [&m Sb] m. = Eiter. Dazu 
ämig adij., ämen verb. S. Ohm. 
ämber [ämber w. d. Th.] adj. == 
pur, z. B. ämber Kor. mhd, 
einbaere = einhellig, gleich. 
Ambonin der Rds „Ambondoher 
mache‘ |Sb] == quasseln. 
Amer [Sb ämer, Sulzb. &mer| m. 
pl. — e == der Eimer. Man unter- 
scheidet wasser-, botz-, melk-.
	        
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