Full text: Erste Unterweisung in der Bergbaukunde nach dem Heft des kaiserlichen Bergmeisters Serlo zu Metz für die Saarbrücker Verhältnisse

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Wagen oder Gestell angebracht, wobei sich die Räder drehen, oder die Räder sind mit 
den Achsen fest verbunden, welche dann in besonderen Lagern laufen. Ersteres ist 
billiger, aber die Radnaben werden dabei leicht verunreinigt und die Wagen gehen in 
Folge dessen schwer, auch erfordern sie viel Schmiermaterial. Bei beweglichen Achsen 
und festen Rädern fehlen diese Uebelstände, aber die Wagen gehen beim Durchlaufen 
von Kurven schwer, was man damit zu verhindern gesucht hat, daß man jedem Rade 
eine besondere bewegliche Achse giebt. — Wichtig ist das Schmieren, was meistens in 
sogenannten Schmierwippern unter schneller Umdrehung des Rades gemacht wird. 
Man hat, vm das öftere Schmieren zu ersparen, Patentachsen und andere Vorrich⸗ 
ungen erfunden, in welchen sich die Schmiere längere Zeit hält, so daß man nur alle 
8 Wochen frisch füllen muß. 
Das Gestänge entspricht dem der Eisenbahnen und unterscheidet sich von diesem nur 
durch entsorechend kleinere Maaße. Im Allgemeinen verwendet man für Pferde—, 
Bremsberg- und maschinelle Strecken-Förderung ein Profil von 790 mm Höhe, 28 mm 
opf⸗, 61,5 mm Fuß-, 6 mm Steigbreite, von welchem das laufende Meter 11 Kg 
viegt, aber es kommen auch geringere Profile und Gestänge von leichterem Gewicht vor. 
Die Schienen bestehen aus Schmiedeeisen oder Stahl und werden auf Schwellen von 
holz, seltener Eisen, mittelst Hakennägeln auf der Sohle befestigt. 
Die Förderbahnen müssen in Richtung und Neigung möglichst gleichmäßig sein und 
auch eine an allen Punkten gleiche Spurweite haben. Letztere schwankt zwischen 50 
und 78 em, gewöhnlich beträgt sie etwa 63 em. Die Förderstrecken sind entweder zwei— 
geleisig, so daß die vollen Hunte auf dem einen, die leeren auf dem anderen Geleise 
oerkehren, oder eingeleisig. Im letzteren Falle müssen Ausweichestellen vorhanden sein. 
Die Weichen haben entweder feste oder bewegliche Einlegeschienen, „Zungen“ genannt, 
welche letztere je nach Bedarf geöffnet und geschlossen werden können. Wo Geleise sich 
kreuzen, legt man Wendeplätze mit Wechselplatten ein, welche aufgegossene Rippen haben, 
nämlich eine ringförmige in der Mitte und je eine in der Größe eines Viertelkreises an 
eder Ecke zum Anschluß der Schienen. 
Als Förderkräfte kommen Menschen, Thiere, Lokomotiven und feststehende Maschinen 
in Betracht. Bei Foörderung mit Menschenkraft schiebt jeder Arbeiter gewöhnlich einen 
Hunt von 500 Kg Inhalt. Ein Pferd zieht einen Zug von 8210 zusammengekuppelten 
Wagen. Die Bahnen müssen für Pferdeförderung zweckmäßig eingerichtet sein: glatter 
Bohlenbelag empfiehlt sich weniger als gestampfte oder gepflasterte Bahnen. Die 
Pferde haben ihre Stallung über oder unter Tage und müssen in ersterem Falle täglich 
in die Grube geschafft werden. 
Lokomotiven mit Dampfbetrieb können für die Grubenförderung in den seltensten 
Fällen in Betracht kommen, weil Dampf und Rauch zu sehr belästigen: ebenso Heißluft⸗ 
okomotiven. 
Maschinelle Förderung bewältigt die größten Fördermengen, und zwar ist am meisten 
derbreilet die Förderung mit Kette oder Seil ohne Ende. Beides kann entweder 
unter oder über den Wagen laufen. An einem Ende der Bahn ist das Seil oder die 
Kette einige Male um den Seilkorb der Antriebsmaschine, am anderen Ende um eine 
Seilscheibe geführt, deren Achse zum Ausgleich der Seilspannung in einem Schlitten
	        
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