32 —
dereinst französische Soldaten werden — wörtlich so hat sich
der General Bonnaet geäußert — rufen flammende Entrüstung
unter der Saarbrücker Bevölkerung hervor und stärken ihren
Willen, deutsch zu sein und deutsch zu bleiben. Davon zeugt
das nachstehende Bekenntnis, das, von fast allen Saarbrücker
Bürgern unterzeichnet, durch die französiche Briefsperre hin—
durch zu uns gelangt ist. Die Unterschriften sind selbstver⸗
ständlich fortgelassen, um die Unterzeichneten nicht harter Strafe
von seiten der Franzosen auszusetzen. Das Bekenntnis lautet:
Unser Wille zum deutschen Neich.
Ein Bekenntnis der Saarbrücker Bürgerschaft.
Wir Einwohner der Stadt- und Landkreise Saarbrücken,
eines rein deutschen Gebietes, erheben feierlichst Einspruch
gegen das in verschiedenen französischen Zeitungen hervor—
zetretene Verlangen, uns von unserem deutschen Vaterlande
zu trennen und uns Frankreich, einem uns innerlich völlig
fremden Staate einzuverleiben. Wir sind Deutsche nach Ab—
stammung, Geschichte, Sprache und Gesinnung. Wir wollen
auch jetzt in der Zeit tiefen Unglücks mit unseren deutschen
Brüdern und Schwestern weiter vereint bleiben. Neun Jahr⸗
hunderte hindurch war das Saarbrücker Land ein selbständiges
deutsches Fürstentum, es wurde 1801, zur Zeit der franzö—
sischen Revolution, Frankreich einverleibt, kam aber durch den
Pariser Kongreß 1815 wieder an Deutschland und zwar an
die preußische Rheinprovinz, entsprechend dem lebhaft und
einmütig bekundeten Willen der Bürgerschaft von Saarbrücken
und St. Johann, der in den anliegenden Beschlüssen vom
11. Juli 1815 niedergelegt ist. Eine nochmalige Angliederung
des Saarbrücker Gebietes an Frankreich würde unvereinbar
sein mit den Grundsätzen des Präsidenten Wilson, die nicht
nur von Deutschland, sondern auch von seinen Gegnern als
Grundlage für die Friedensverhandlungen angenommen worden
sind. Wir bitten den Herrn Präsidenten und alle, die einen Frie⸗