Full text: Rettet das Saarland !

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Man macht sich, wie gesagt, im Reiche kaum eine Vor⸗ 
stellung von der Gewaltherrschaft, die von den französischen 
Militärbehörden im Saarland ausgeübt wird und von der 
tiefen Erbitterung, mit der diese Gewaltherrschaft von der 
Bevölkerung ertragen wird. Während man in einzelnen Teilen 
Elsaß⸗Lothringens, das besonders schwer während des Krieges 
in seiner Eigenschaft als Etappenstation gelitten hatte, die 
Franzosen als Befreier begrüßte — eine Stimmung, die be—⸗ 
kanntlich infolge der französischen Militärdiktatur bereits ins 
Gegenteil umgeschlagen ist —, sah man im Saarland dem 
Abzuge der deutschen Truppen mit schmerzlicher Wehmut, dem 
Einzug der Franzosen mit Besorgnis und Widerwillen ent—⸗ 
gegen und die für die Deutschen gehißten Fahnen waren beim 
Einzuge der Franzosen samt und sonders verschwunden. Die 
Befürchtungen, mit denen man dem einziehenden Feinde 
entgegentrat, sind weit übertroffen: Briefzensur, Zeitungs— 
zensur sind eingeführt und jede freie Meinungsäußerung unter⸗ 
drückt. Ein Verbot jagt das andere, eine Strafe die andere. 
Neben diesen Bedrückungen versuchen die Franzosen auch 
durch Lockungen zu wirken und stellen der Bevölkerung Lebens⸗ 
mittel in Aussicht. So verkündet der französische Direktor der 
Lebensmittelversorgung, daß die Schwerarbeiter pro Woche 
125 Gramm Reis und 400 Gramm Speck monatlich erhalten 
sollten. Es wird verheißen, daß später, wenn der General 
Mangin, der Führer der 10. Armee, mit der Haltung der 
Bevölkerung zufrieden ist, die allgemeine Lebensmittelration 
für die ganze Bevölkerung erhöht werden soll. 
Aber auch die Aufforderung, das Vaterland für etwas 
Speck und Reis zu verraten, ist vergeblich geblieben, und 
gerade unter all dem lastenden Druck der Franzosen ist der 
Wille der Bevölkerung, deutsch zu sein und deutsch zu bleiben, 
immer fester geworden. Die immer wiederholten Behauptungen 
der französischen Offiziere, das Saargebiet werde für immer 
französisch bleiben und die heranwachsenden Kinder würden
	        
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