Full text: Marianne von der Leyen, geb. v. Dalberg, die "Große Reichsgräfin" des Westrichs

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das Zepter getragen. Das hätte freilich den, der 
das frühere Zusammenwirken des reichsgräflichen 
Paares zu durchschauen Gelegenheit gehabt, nicht 
überraschen können. Ihre 10jährige Ehe hatte 
eben, wie schon oben gezeigt, Gemeinsamkeit des 
Strebens zur Grundlage; dadurch haͤtten sich die 
Charaktere an⸗ und ausgeglichen, und die Geister 
waren durch inniges Versenken in die gegen— 
seitigen Ideen zur Einheit des Denkens emporge— 
stiegen. Darum konnten sich unter der Regierung 
Wariannens die Keime, welche der verewigte Gatte 
gestreut, nicht nur alle und ungehindert entfalten, 
— 
durchaus gleichartige Pflanzungen. 
Die Zahl und Art dieser Schöpfungen sind 
für die Persönlichkeit und Regierung Maria Annas 
charakteristisch genug, um dieselben hier aufzu— 
nehmen. Für gegenwärtige Zwecke dürfte es indes 
genügen, wenn hievon nur jenes Wirken geschildert 
wird, welches den eigentlichen und größten leyen— 
schen Herrschaftsbezirk, das Bliesgebiet, zum Gegen— 
stand hatte. 
Dieses, das Land von Blieskastel, umfaßte, 
wie wir schon einleitend andeuteten, das im eigent— 
lichen Sinne Westrich genannte Viereck ungefähr 
zwischen Blies (im Osten und Süden) Saar (im 
Westen) und Würzbach (im Norden),) das Land 
also, welches etwa seit einem Jahrhundert unge— 
zählte Millionen an schwarzem Gold ergeben: das 
Steinkohlengebiet von St. Ingbert!
	        
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