Full text: Marianne von der Leyen, geb. v. Dalberg, die "Große Reichsgräfin" des Westrichs

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Frankreich kamen, die gleichzeitig des Mädchen— 
unterrichtes in Trivialschulen pflagen. 
Vier Jahre waren unserer Reichsgräfin zu 
Blieskastel verflossen, vier Jahre der Liebe und 
des ungetrübten Familienglückes. Der Herbst 1775 
kam, und mit ihm kehrte wieder und nunmehr 
zum 10. Wale der 16. September, Wariannes 
Hochzeitstag. 
Wie sie ihn feierten? 
Drunten in der Stadt Blieskastel steht heute 
noch ein langes, langes Haus und auf seiner 
Giebelspitze eine Justitia. Staat und Stadt haben 
sich jetzt mit allen möglichen Ämtern und Kanzleien 
dort eingenistet, in die Räume nämlich, welche 
unser Leyensches Herrscherpaar an jenem Jubel— 
tage 6) den Waisenkindern ihres Landes übergaben! 
(Vgl. Ill. Nr. M. Ist das nicht eine unvergleich⸗ 
lich edle Tat zum 10. Hochzeitsfest und ein wahr— 
haft würdiger Dank zu Gott und zur Mutter Anna 
vonseiten eines reichen Vaters, einer gesegneten 
Mutter für die ihnen geschenkten Kinder? So 
reich dotierten die überglücklichen hohen Eltern 
ihr Stift, in das sie auch einen eigenen Lehrer 
setzten, daß das Vermögen heute, wo die Franzosen 
manches geraubt, noch 150000 Mk. beträagt! 
Wahrlich, der Reichsgraf ist nicht im Unrecht, 
wenn er im Schlußstein des Waisenhauses mit 
einem Anfluge von Stolz hinweist: Ecce, ita pro 
aequo et bono viqilat et laborat Franciscus!
	        
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