Full text: Marianne von der Leyen, geb. v. Dalberg, die "Große Reichsgräfin" des Westrichs

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ganzen Staates sein sollte! Ja, sogar Lieb— 
habereien des Reichsgrafen sehen wir in öffent— 
liche Nutzbarkeit genommen! Franz Karl war, so 
erzählt das Volk noch heute, gleich vielen andern 
seiner hochgestellten Zeitgenossen von Profession — 
Nagelschmied und Drechsler und machte sich ein 
Vergnügen daraus, als Weister selbst lehrend an 
Drehbank und Esse zu stehen, wasmaßen man denn 
heute noch in der Leyenstadt so auffallend viele 
Firmen von diesen beiden Branchen finde.“) Den 
Frauen im Lande Verdienst zu gewähren, ohne sie 
aus der Familie zu entfernen, war nach österreichisch⸗ 
schlesischem Vorbilde Haus-Webeindustrie geplant, 
wie sich auch eine „Fabrik“ in der Stadt befand. 
Ist in dem allem nicht deutlich der sanftförderliche 
Einfluß der geistreichen Dalbergin zu erkennen? 
So deutlich sie hier als Mutter des Landes, 
so eifrig zeigt sie sich als Mutter ihrer drei Kinder, 
welche wiewohl schwächlich, doch gesund und fröh— 
lich heranwuchsen. Und als der Erbprinz neun 
Jahre alt geworden und höheren Unterrichts be— 
durfte, so sollten auch die andern Söhne des 
Landes, Beamtens und Bürgerskinder, mitlernen 
können. Schon zu Anfang des Jahres 1775 
waren deshalb mit den als Lehrern wohlberufenen 
Rekollekten, den Franziskanern der rheinischeu 
Ordensprovinz, Unterhandlungen zur Errichtung 
einer Latein-⸗, sog. Sekundarschule (vgl. u.) ein— 
gegangen worden, während zur Erziehung der 
reichssgräflichen Töchter adelige Schwestern aus
	        
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