Full text: Marianne von der Leyen, geb. v. Dalberg, die "Große Reichsgräfin" des Westrichs

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und Einfluß des zukünftigen Schwiegervaters 
waren nicht sonderlich nennenswert, und Geld 
wird die Braut gleichfalls nicht überviel gebracht 
haben; — übrigens hätte sie die damit am wenig— 
sten zumal einem Leyen begehrenswert erscheinen 
dürfen, da dessen Familie durch ihre Urahne 
Eleonore von Schwendi?) mit zeitlichen Gütern 
außerordentlich reich gesegnet worden war. — Nicht 
einmal schön war die Braut: mittelgroß, ohne 
eigentliche Fülle der Formen,“ Mund und Nase 
etwas lang, die Augen zu schmal. (Vgl. Titelbild!) 
Und doch hätte Reichsgraf Franz Karl, eine statt⸗ 
liche, schlanke und kräftige Erscheinung mit männ— 
lich ernstem Gesichte und regelmäßigen Zügen, von 
seiner Erwählten zum mindesten körperliche Eben— 
bürtigkeit erwarten dürfen. Aber der fürstliche 
Bräutigam stellt höher als diese vergänglichen 
Vorzüge den Adel des Herzens, des Geistes und 
der Geburt. Und nach dieser Seite hin durfte sich 
Warianne kühn unter die ersten ihres Geschlechtes 
und ihrer Zeit stellen. Kann es wohl einen edleren 
Namen geben als den der Dalberge, die ihren 
Ursprung bis zu Kaiser Karolus Magnus, ja bis 
zu Gaius Marcellus, einem angeblichen nahen 
Blutsfreunde des Heilandes selbst hinaufleiten 
—ODD0 
angingen! Konnte also im damaligen Deutschland 
leicht eine Jungfrau von besserer Begabung und 
feinerer Erziehung gefunden werden wie Waria 
Anna von Dalberg? Beweis dafür ist, daß der 
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