Einleitung.
Im pfälzischen Westrich läuft das schwarze,
schweigende Wasser der tückischen Blies.
Es kommt tief aus den hunsrückischen Bergen;
kalt, lautlos. Es rollt über magere Hänge,
schlängelt sich durch dürre Mulden. Es wächst,
es rüttelt an Rädern und pochet mit Hämmern.
Das Thal wird breit. St. Wendels Stadt und
Graf Ottos Weiler finden Platz. Und fort fließen
die Wasser, keck neugierig gegen Saarbrückens
Kohlenberge, schnurgerade auf mittägigem Wege.
Plötzlich schwenkt wie auf Befehl ihre Linie ost—
wärts zum Pfälzer Wiesland, wo überm weiten
Bergtore von Homburg St. Werners Kloster in
der Morgensonne leuchtet. Eben dahin richtet ein
anderer feuchter Geselle auch seinen Lauf, der
Schwarzbach, der die „Alben“ des pfälzischen
Waldes in sich aufgesogen. Wie sie sich winden
und zieren und schön tun, sie und er, Blies und
Schwarzbach, die Tochter des Hunsrückes und
der Sohn des Holzlandes, bis sie sich doch bei
Einöd finden! Dann legt sich tafeleben, in ent—
zückender Schönheit, die Erde den Neuvereinten
zu Füßen im Becken von Blieskastel. Aber die