Full text: Marianne von der Leyen, geb. v. Dalberg, die "Große Reichsgräfin" des Westrichs

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Gärtner! Selbst dieser muß sie um ihrer und seiner 
Sicherheit willen wegweisen, kann ihr nur trockene 
Kleider geben. Warianne eilt zum nahen Walde! 
Zwei Stunden entfernt auf der Höhe von 
Limbach, stehen die Preußen. Dahin sendet die 
Reichsgräfin vertraute Bauern mit einer Anfrage. 
Fünf lange Stunden vergehen, bis diese melden, 
man werde ihr um A Uhr eine Patrouille entgegen⸗ 
senden. Wieder schickt sich Marianne, die wenige 
Stunden auf einer Laubschütte im Wald geruht, ins 
Unvermeidliche; wieder reißt ihr Pferd aus, das sie 
auf eine Sekunde verlassen. Trotz Ermüdung muß 
sie zu Fuß einen steilen Berg erklettern. Berittene 
sprengen ihr oben entgegen, sie flüchtet, stürzt den 
Hang hinab, verfolgt von jenen, die sich unten — als 
treue leyensche Jäger entpuppen, welche die Gräfin 
seit der mißglückten Fuhrmannsreise suchen. Neuer— 
dings gehts bergan; man nähert sich Limbach und den 
Preußen; doch schon seit zwei Stunden ist Kanonen— 
donner zu vernehmen, als die Flüchtigen anlangen, 
sind die Preußen zurückgeworfen; Marianne hat 
abermals verspielt. Der „Heimweg in den Wald“ 
aber ist lebensgefährlich; es ist Nachmittag, und aus 
dem Tal hallt von der Philippsburg das Geschrei 
der plündernden Franzmänner, das Halloh der 
Hetzjagd, welche nach Maria Anna fahndet. Schritt 
um Schritt nur kann man voran, von Baum zu 
Baum sucht man Deckung. Wohlbehalten betritt man 
wieder das schützende heilige Dunkel des Waldes. 
Die Fäger eilen weg, um von ihren Weibern Speise
	        
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