ihn bequem mit der Hand erreichen. Aber nach siebenstündigem
Kampf war er noch um keines Zolles Breite der Bergung näher
gebracht, weil stets neue Felsmassen nachbrachen. Dies mag Euch
einen Begriif geben von der Schwierigkeit solcher Arbeiten. Dazu
der entsetzliche Geruch, der uns zwang, alle halbe Stunde Ab—
zösung heranzuziehen und Branntwein zu genießen, da man sonst
einfach umfiel. Ich werde die 14 Stunden, die ich dort unten ge—
Jaust habe, nicht so leicht vergessen. Hunger habe ich allerdings
nicht gelitten. Ihr könnt Euch denken, daß einem die Eßlust ver
Jangen ist.
In den gewöhnlichen Berichten wird oft törichtes Zeug ge—
schrieben. Aber es ist wahrscheinlich, daß Unvorsichtig—
keit das Unglück mit verschuldet hat. Unsere Lüfter, ge—
waltige Wetterräder bis zu 12 Metern Durchmesser, müssen Tag
and Nacht, auch über Sonntag laufen, um stets die etwa aus der
Kohle tretenden Gase abzusaugen und ihre Ansammlung zu ver
hüten. Wennnunüber Sonntag, was häufig vorkommt,
„ein Bruch fällt“, d. h. wenn eine Strecke durch abstürzende Felsen
gesperrt wird, so kann es eintreten, daß ein Teil der Baue
vom Wetterstrom nicht genügend gepackt wird. Zugleich
liegt die Gefahr vor, daß aus den so freigelegten, hängenden
Schichten Massen von Gasen in die Baue treten. Um dies fest—
zustellen, fahren Montag morgens die „Vorfahrer“, bewährte Vor—
arbeiter, zwei Stunden vor der Schicht ein. Sie sollen alle
Baue durchfahren und auf das Vorhandensein von Schlag—
wettern untersuchen. Nun hatte der eine Vorfahrer noch
am Moöorgen um 4 Uhr im Kriegerverein getanzt. Er
ist eine Stunde zu spät angefahren, kann daher gar—
nicht alle ihm zugewiesenen Baue besucht haben. Also
fuhren die Leute wahrscheinlich schon in schlagwetter—
reiche Baue. Bei der Anfahrt soll zunächst wiederum der
Wettermann, d.i. der älteste einer Kameradschaft, die Arbeit
vorher aufs genaueste untersuchen. Auch das muß
unter der Nachwirkung des Sonntags unterblieben
sein, Alles dies hätte aber noch nicht zur Herbeiführung des
Unglücks ausgereicht, da die Leute ja mit Wetterlampen versehen
iind. Aber die Furchtlosigkeit der veute ist hier unbeschreiblich.
Die Beteiligten sind alle tot. Niemand wird volles Licht in die
Sache bringen Aber an einer Stelle, wo die Zerstörung be—
sonders stark ist, haben sich angebrannte Streichhöslzer
am Boden gefunden. Das genügt zur Erklärung der Auf—
flammung. Ihr Umfang aber bleibt nach wie vor unverständlich,
Niemand kann die Kräfte ermessen und beurteilen, die bei solchen
Erschütlerungen auftreten. Wir stehen da vor einem Rätsel, das
der Mund der Augenzeugen nimmer lösen wird. Der „Vorfahrer“
abher, der jetzt vor Gottes Richternuhl steht, war eben jenes Opier.
um das wir 7 Stunden gekämpft haben.
Bereits am Tienstag nahmen die Nachbarschächte, die keine
10) Meter von dem Unglücksschacht entfernt, allerdings nicht mit
ihm verbunden sind, ihre volle Förderung wieder auf, und kein
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