aufnehmen, den Ort selbst sowie die zuführende Strecke auf
das Vorhandensein von Schlagwettern zu untersuchen. Die
Kameradschaft darf erst nach beendeter Untersuchung und,
wenn die Arbeit als schlagwetterfrei befunden wurde, diese
betreten. Werden jedoch Schlagwetter gefunden, so ist sofort
dem Abteilungssteiger Meldung zu machen, und der Arbeits—
punkt bleibt bis zu dessen Erscheinen gesperrt.
Außerdem wählt jede Belegschaft in geheimer Wahl sog.
Vertrauensmänner, und steht diesen das Recht zu, ein—
mal monatlich in Begleitung eines Beamten die Grube zu
befahren. Ein solcher Vertrauensmann erklärte dem Handels—
minister Delbrück alsbald nach seinem Eintreffen auf der
Grube Reden, daß er tatsächlich nichts zu bemängeln gefunden
habe, daß das Flöz Thielen als schlagwetterfrei (2) anzu—
sprechen gewesen sei. In einem Falle, wo Schlagwetter aus—
getreten seien, wären die Arbeiten in diesein Flöz zur Verhütung
der Gefahren mit elektrischen Lampen ausgesührt worden
Ueber die
Ursache
der menschenmordenden Katastrophe herrscht bis jetzt noch
Meinungsverschiedenheit. Hoffentlich wird die sofort vom
Ersten Staatsanwalt eingeleitete Untersuchung Klarheit dar—
über schaffen, wo und in welchen Punkten gefehlt wurde und
welche Vorkehrungen für die Zukunft zu treffen sind, um ähn
liche Unglücksfälle zu verhindern.
Die Bergleute schreiben einen großen Teil der Schuld
an der großen Ausdehnung des Unglücks den Einrichtungen
der Grube zu, die nur geringe Rettungsmöglichkeiten biete.
Fahrschächte seien keine vorhanden. Allgemein wird auch
—
ereignete, als sehr gefährlich wegen der schlagenden Wetter
angesehen wurde.
So erzählte ein Vergmann, daß in der Arbeit
Flöz „Thielen“), woselbst die furchtbare Katastrophe er—
folgte, stets Schlagwetter gewesen seien. Es sei ihm
so unheimlich geworden, daß er den Steiger gebeten habe,
ihn doch aus dieser Arbeit zu verlegen. Als Aufseher
hatte er sogar von einem Steiger den Auftrag erhalten,
speziell auf die Lampen aufzupassen, daß nicht durch
Unvorsichtigkeit eine Explosion erfolge. Da er
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