Full text: Das Grubenunglück zu Reden, Kreis Ottweiler, am 28. Januar 1907

einer Tiefe von etwa 500) Meter, wird seit etwa 5 Jahren 
Fettkohle (Kokskohle) abgebaut. Dieses Flöz, das den Namen 
Thielen trägt, liegt etwa, Stunde vom Förderschachte ent— 
sernt. Unter dem Flöz Thielen befinden sich die Flöze 
Borstel und Waldemar, bei denen der Abbau noch nicht 
lange begonnen hat. Die Gesamtbelegschaft der Grube Reden, 
welche mit der Grube Itzenplitz, südlich von Heiligenwald, 
die Inspektion VI der staatlichen Saargruben bildet, betrug 
am 1. April 1906 4079 Maun, die in drei Schichten au— 
fahren. Die Grube besitzt drei Förderschächte und mehrere 
Wetterschächte, von denen einer, der Bildstockschacht, in un— 
mittelbater Nähe des Unglücksortes sich befindet. Der Schacht, 
in dem sich das Unglück ereignete, ist 'erst seit 3 Jahren in 
Betrieb genommen worden, während das Bergwerk selbst im 
Jahre 1896 sein 30jähriges Jubiläum gefeiert hat. Die 
setzige Katastrophe ist die 4. Explosion, die auf dieser Grube 
eine Anzahl von Menschenleben forderte. Die erste war im 
Jahre 1864, wobei 30 Mann getötet wurden. Die zweite 
erfolgte 1892 und die dritte 1899. Bei diesen verloren 
jedesmal über 10 Mann das Leben. Das gegenwärtige Un— 
zlück ruft die Erinnerung wach an die beiden großen Ex— 
plosionen auf den staatlichen Gruben des Saargebietes. Am 
Abende des 17. März 1885 fuhren auf Grube Camphausen 
bei Dudweiler 219 Bergleute und 3 Steiger zur Nachtschicht 
an. Kurz vor 12 Uhr erfolgte eine Explosion auf der etwa 
500 Meter tiefliegenden Sohle. 16 Mann, die kurz vorher 
ausgefahren waren, sowie 12 andere, welche gleich nach der 
Explosion noch lehend aufgefunden wurden, wurden gerettet. 
Die übrigen 180 Mann fanden dagegen den Bergmannstod. 
Unter den 180 Toten waren 141 verheiratet, 4æ Witwer und 
35 unverheiratet. Ihren Ernährer beweinten 141 Witwen, 
199 Kinder, darunter 448 unter 16 Jahren, 59 Väter und 
Mütter, 22 Brüder und Schwestern. Am 16. Februar 1888 
fanden auf der Grube Kreuzgräben (nahe bei Camphausen' 
41 brave Bergleute den Tod. 
Die jüngste Katastrophe ereignete sich gleich nach der 
Seilfahrt gegen 7 Uhr morgens. Infolge des vorhergegangenen 
Sonntags und der Raisersgeburtstagsfeiern waren nur etwa 
100 Mann angefahren; die übrigen, welche von auswärts 
ser mit der Eisenbahn aus den entfernten Orten des Kreises 
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