Full text: Die Arbeitsleistung der Saar-Bergleute in den kgl. preußischen Steinkohlengruben bei Saarbrücken seit dem Jahre 1888

VI 
Schluß 
Es erhebt sich die Frage: 
Soll beim Steinkohlenbergbau, diesem gewaltigen Teile 
unserer nationalen Produktion, in dem tagtäglich ganze Armeen 
bester deutscher Volkskraft in das gefahrenvolle Erdinnere 
untertauchen und fern vom Sonnenlichte tätig sind, die 
wissenschaftliche Diskussion hinsichtlich der Messung und Be- 
urteilung der betreffenden Arbeitsleistungen für immer darauf 
angewiesen sein, in undurchsichtigen Verhältnissen mühsam 
sich durchzutasten, während jenes Licht, das gegeben werden 
könnte, teilweise immer noch wie ein Betriebsgeheimnis ver- 
borgen wird? 
Für unsere Bergbaustatistik darf man — bei aller An- 
erkennung für die Darbietungen der ministeriellen preußischen 
Zeitschrift — doch sagen: „Mehr Licht!“ Insbesondere mehr 
Licht auf jene Faktoren, welche den Leistungsprozeß in sach- 
licher Hinsicht beeinflussen. 
Die Gegenwart brachte z. B. wiederholt ernsthafte Dis- 
kussionen über das Arbeitsverhältnis im Bergbau, welche nicht 
allein für Bildung von Werturteilen, sondern auch für die 
materiellen Interessen der beiden Kontrahenten dieses Arbeits- 
verhältnisses ihre Konsequenzen haben. 
Es war aber für die Diskussion und ihre Klärung ungemein 
erschwerend, daß gewisse statistische Unterlagen unzugänglich 
waren. Ich nehme als Beispiel die Diskussion des Dr. Ernst 
Jüngst mit dem Gewerkvereinssekretär Effert über die Steige- 
rung der Förderquote in den Jahren 1905 und 1906 (Soziale 
Praxis Bd. XVI). Dr. Jüngst machte aufmerksam auf die für 
Zeiten guter Konjunktur notorischen Betriebsmaßnahmen: Die 
Verschiebung der Hauer zu den Arbeiten, welche sofort Kohlen 
bringen. Er mußte aber mit einer gewissen Resignation bei-
	        
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