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was sich aus der besseren Konjunktur und den betrieblichen
Verhältnissen dieser Jahre ergibt.
3. Als psychischer Faktor läge die Rücksicht auf das Steigen
der Löhne, besonders auch der höheren Lohnanteile, viel näher
als jenes disziplinäre Mittel. Jedcch ist von Müller der par-
allelen Tendenz zwischen Lohn und Leistung in diesen
Jahren keine Beachtung geschenkt in auffallendem Gegensatz
zu IA.
JILA, Die vorherige milder behandelte Streikbewegung seit
1889 brachte ein Sinken der Leistung, und zwar infolge des
Geistes der Unbotmäßigkeit und der verkürzten Arbeitszeit,
Die große Erhöhung der Löhne erzeigte sich als wirkungslos
B. Hierzu muß folgendes beachtet werden:
1. Es muß bezweifelt werden, ob der Geist der Unbot-
mäßigkeit und Desorganisation dieser Zeit in den Betrieben
derart gewesen ist, daß er die Arbeitswillig keit von fast
50000 Mann depraviert hätte.
Diese Zweifel erregt:
a) Der Begriff der Unbotmäßigkeit bei den damals leitenden
Personen, bei denen er schon gegeben war mit dem Beitritt
zur Organisation.
b) Die besondere Hervorhebung der Unbotmäßigkeit erst
für den. letzten Streik Ende 1892 auf 1893; während gerade
in dieser Zeit, sowohl vor wie nach diesem Streike, bei der
vor allem in Frage stehenden Gruppe a eine Steigerung
der Förderung sich zeigt.
c) Die Versicherung glaubwürdiger Bergleute, daß man in
der Belegschaft damals den ausgesprochenen Willen hatte, das
Vorteilhafte der neuen Arbeitszeit auch für die Produktion
der Betriebsleitung „probmäßig zu machen“; aber betrieb-
liche Hindernisse hätten sich fühlbar gemacht.
2. Die Nennung der gekürzten Arbeitszeit in diesem
ganzen Zusammenhang (mit dem Hinweise auf den Geist der
Unbotmäßigkeit und die exorbitanten Löhne) ist mehr An-
führung des psychischen Faktors der erfüllten Streikforde-
rung, kommt aber nicht zur Geltung als ein sach-
licher Faktor, der infolge seines Zusammenhanges
mit der ganzen Organisation des Betriebes gerade