Full text: Älteste Einwohnerverzeichnisse des ehemaligen Oberamts Ottweiler

Schuldenbuch Graf Albrechlks 
41 
VI. 
Schuldenbuch Graf Albrechts von 1594 
Staatsarchiv Koblenz, Abkeilung 22 Ar. 53343) 
H. Schwebel, Luth. Pfarrer zu Zweibrücken. 
Jost Heer, Uhtmacher und Bürger zu Ottweiler“o) (1586 bis 1594). 
Jacob Krammers, Weißgerber zu Ottw. 
a0) Das mir vorliegende Akkenbündel enthält eine große Anzahl von Bitt- 
schrifken (Supplicationes), worin die Schreiber ihren noch nicht gezahlt erhal⸗ 
benen Liedlohn, die „Jahrbestallung“, für ihre dem am 11. November 1593 ver- 
storbenen Grafen Albrecht von Ottweiler geleisteten Dienste begehren oder für 
eine „zugerichteter“ Arbeit Rechnung legen oder ein hingegebenes Darlehn 
zurückfordern. Es sind also die Namen von Gläubigern des Grafen Albrechk, 
die sich an seinen Regierungsnachfolger, den Grafen Ludwig, wenden, die hier 
auszugsweise wiedergegeben werden, sowie auch Namen von Personen, auf die 
sie zjut Glaubhaftmachung ihrer Forderungen Bezug nehmen. Die durchweg 
borzügliche Schrift legt die Vermutung nahe, daßz die Bitksteller zur Abfassung 
ihrer Gesuche sich des Schreibens besonders kundiger Personen bedient haben, 
die offensichtlich in vielen Fällen auch die Unterschrift ihrer Auftraggeber noch 
selbst geschrieben haben. 
0) Jost Heser war sicherlich auch im Dienste der Landesverkeidigung kätig, 
da wir ihn als „nassauischen Leutenant“ in den Jahren 1622 bis 1635 in Saar- 
brlichen finden (VBVal. Fürst K Ruhr, Die Bürger Saarbrückens in ihren 
erften Ramenskrägern, im Sagrsonderheft der Westd. Gesellschaft für Familien- 
kunde, 1929. Er ist der Vakter des Kupferstechers Henrich Heer (sehe 
Jimmermann, Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, 
8. 20 72. 88) und wohl auch des Zeugwärkers Philipp Heer auf Hohenburg 
und damit Ahnherr der Saarbrüchker Familie Höhrr. Von der Bedeutung 
Jost Heers zeugen ferner zwei Skellen aus den Zweibrücker Kammerrechnungen. 
Darnach ließ uim Jahre 1585 Tilemann Skella dem Herzog Johann J. auf 
zwei Kukschen Meilenmesserwerke von dem Uhrmacher Jost zu Ottweiler 
machen, sedes zum Preise von 100 Gulden. Ferner ließ 1593 der Keller (S, Ver⸗ 
walter), Johann Hofmann zu Lichtenberg für den Herzog Johann J. ein 
geomeitifsches Meßwerk zum Pretse von 39 Gulden bei Jost anfertigen. Der 
Kurlosität halber mag erwähni werden, daß der pfälzische Heimatforscher Emil 
Heufer eins der vorgenannten Meilenmeßwerke 1913 bei einem Anliquitäten- 
händler in München entdeckte, der ihm 1000 RMeudafür verbangte. Schon aus 
diesem Preis läßti sich schlietzen, daß wir es mit einem Kunstwerk zu kun haben. 
(Freundliche Milkeilung des Herrn Oberregierungsrats Dr. Pöhlmann zu 
Zwelbruͤcken.)
	        
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