Fräuleinsteuer von 1537
Fräuleinsteuer von 1837
(Skaatsarchiv Koblenz, Abt. 22 Vr. 2273).
Als Min gnädiger Herr Graf Johann Ludwig etc. im Jar 1537
das Fräulein Ann,') Min gnädigen Herrn Graf Emich zu Liningen
etc. bestatel hat sin Gnad die Underlhanen im Ampt Ottwiller Stur
unnd Schatzung zu geben besetzt wie nachvolgt zu zweyen Zilln zu
bezaln, das halb uff nechst kunfftig liechtmes, das ander halb
Markini darnach volgend.
Actum Dornnstag post Otmari) Anno 1537.
Ottwiller
Der Flecken zu Ottwiller ist zu geben besetzt in Suma 50 Gulden.
Unnd ist obbermelt Sum under die Burger wie vonn Ikem zu
Item hernach stat gekeilt und gelegt. ?)
Talsächlich war es nicht Anna, sondern Katharina, die jüngste Toch-
ter des Grafen Johann —— seiner Ehe mit der Gräfin Katharinag von
Möors⸗Saarwerden, welche im Jahre 1537 den Grafen Emich IX. von Leiningen
heiralete. Ihre Aussteuer betrug insgesamt 4000 Gulden, die zum Teil auf die
Bewohner des Landes umgelegkt wutrden. Der Ankeil des Oberamkts
Ottweiler war 1000 Gulden, wie eine Zusammenzählung der unken
einzeln aufgeführten Posten ergibt (vgl. Köllner, Geschichte des vormaligen
Rassau-Saarbrückschen Hauses und seiner Regenken; Brinckmeléer,
Genealogische Geschichte des uradeligen Hauses Leiningen und Leiningen—
Westerburg; Hagelgans, Vassauische Geschlechkslafeln des Walramischen
Stammes.) — Das Rechlt, im Falle der Verheirakung einer Tochker oder der
Ritkerwerdung eines Sohnes eine besfondere Steuer auch auf die Bürger der
Städte Saarbrücken und St. Johann umzulegen, hakke sich Graf Johann in den
sogenannken Freiheitsbriefen der Städte von 1321 ausdrücklich vorbehalten
(Egl. Ruppersberg, Geschichte der Grafschaft Saarbrücken, III. Teil J. Band
Seike 22). Das Oberamk Saarbrücken, einschließlich der Städte Saarbrücken
und St. Johann, mußke 1537 gleichfalls 1000 Gülden zur Fräuleinsteuer auf—
bringen. — Ottweiler wurde erst 1552 Skadt.
19 Othmart — 16. Vovember. Der Satz heißk: Geschehen am Donnerskag
nach Okthmar im Jahre 1537.
2) Soll heißen: Wie von Punkt zu Punkt hernach aufgeschrieben, ist det
Bekrag von 30 Gulden auf die Bürger umgelegk worden.