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Sinnbilder als Urväker-Erbe
Sinnbilder als Urväãter-Erbe
(Erläukterungen zu den auf dem Titkelblatkbefind.
lichen saarländischen Hauszeichendh.
Gerne komme ich dem Wunsche des Herausgebers nach, zu der
bon mir entworfenen Umschlagzeichnung dieses Buches einige Er—
läukerungen zu geben.
„Ehe noch geschulte Worktkunst jene Mythen dichterisch gestal-
tele, die uns die Edda meist nur in nordgermanischen Spätformen
überliefert, schuf sich der sinnende Geist Bilder, die uns als Sinn-
bilder Kunde vom Glauben unserer Urvpväter bringen. Sie sind
dem Sehenden unmittelbarer verständlich als Sprache und Schrift
und deuten mit einem Zeichen Zusammenhänge an, die zu
wörklichem Ausdruck ein Nacheinander von Sätzen erfordern. Und
immer wieder, in bestimmter Prägung, wie Blüten oder Früchte
eines Baumes in Form und Stoff einander gleichen, sprossen nakur—
gesetzlich dieselben Ausdrucksbilder germanischen Wesens als Sinn-
bilder des Volksglaubens durch all die Jahrhunderte aus innerem
enschem Gefüge und vielkausendjähriger Ueberlieferung aus uns
ervor.“
So sagt Oskar von Zaborski, dessen empfehlenswertes Buch
„Urväter-Erbe in deutscher Volkskunst“ zur Deuktung der vor—
liegenden Sinnbilder herangezogen wurde Echriftenreihe „Deuft—
sches Ahnenerbe“, Koehler &K Amelang, Leipzig 1936).
Als ich vor Jahren für eine Materialsammlung über das Saar—
ländische Bauernhaus die Heimat durchstreifte, waren mir diese
Sinnbilder noch nichts anderes als Schmuckmokive, auf die ich, wie
überhaupt auf alles Merkwürdige, an und im Bauernhause achtete.
Mir ging es nicht anders als der Wissenschaft, die vor noch nichkt
so langer Zeit kaum mehr als Notiz von ihnen nahm. Es freut mich
heute, daß ich aus meiner Studienmappe dazu beitragen kann, ein
Buch zu schmücken, welches der Besinnung auf die Ahnen an seinem
Teile dienen will und wird.
Die Sonne als Erweckerin und Trägerin alles Lebens steht
im Mittelpunkte brauchtümlicher Aeußerungen, mit denen man