212
blasen, da vermochte eine der beiden älteren Gebläsemaschinen
diese Arbeit nicht zu leisten. 1897 kam daher eine drei—
—
kondensation zur Aufstellung.
Die Steinfabrik für das Stahlwerk wurde 1896 und
1897 in wichtigen Punkten verbessert, indem Schacht—
brennöfen für Dolomit, eine Kugelmühle zur Zerkleinerung
des gebrannten Dolomits, eine zweite stärkere Presse für
Konverterfuttersteine und eine eigne Teersiederei erbaut
wurden. Die Thomasschlacke wurde schon seit 1886 in
einer eigenen Schlackenmühle zu Thomasmehl vermahlen,
das die Landwirtschaft sich gewöhnte als Düngemittel zu
benutzen. Die erste Mühlenanlage mit Kollergängen bewährte
sich schlecht, kostete viel Betriebskraft und viele Ausbesserungen
und verursachte außerdem häufig Erkrankungen der in ihr
beschäftigten Leute, weil bei ihr eine wirksame Entstaubung
nicht durchzusetzen war. Freiherr von Stumm-Halberg
hatte bei Gelegenheit der Unfallverhütungsausstellung in
Berlin 1889 einen Preis von zehntausend Mark ausgesetzt,
um Mittel zur Bekämpfung des Staubes zu finden. Vollig
gelöst wurde die Aufgabe durch die Preisarbeiten freilich
nicht. Infolgedessen wurde der Preis unter mehrere
Bewerber geteilt. Immerhin förderte die Bewerbung
schätzenswerte Ergebnisse zutage. Die Lösung wurde schließlich
in der Anlage von Kugelmühlen mit einer gemeinschaftlichen
großen Staubkammer gefunden, in welcher durch ein Flügel—
saugrad Unterdruck gehalten wird. Dadurch waren dann
wirklich alle Mißstände abgestellt. Der Austritt von Staub
in die Arbeitsräume war gänzlich vermieden und die Thomas—
mühle bei gleicher Betriebskraft viel leistungsfähiger gemacht.
Konnte die ganze Stahlwerksanlage, die in ihren Anfängen
eine der ersten war, die in Deutschland als Thomashütten