Full text: Hundert Jahre Neunkircher Eisenwerk unter der Firma Gebrüder Stumm

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blasen, da vermochte eine der beiden älteren Gebläsemaschinen 
diese Arbeit nicht zu leisten. 1897 kam daher eine drei— 
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kondensation zur Aufstellung. 
Die Steinfabrik für das Stahlwerk wurde 1896 und 
1897 in wichtigen Punkten verbessert, indem Schacht— 
brennöfen für Dolomit, eine Kugelmühle zur Zerkleinerung 
des gebrannten Dolomits, eine zweite stärkere Presse für 
Konverterfuttersteine und eine eigne Teersiederei erbaut 
wurden. Die Thomasschlacke wurde schon seit 1886 in 
einer eigenen Schlackenmühle zu Thomasmehl vermahlen, 
das die Landwirtschaft sich gewöhnte als Düngemittel zu 
benutzen. Die erste Mühlenanlage mit Kollergängen bewährte 
sich schlecht, kostete viel Betriebskraft und viele Ausbesserungen 
und verursachte außerdem häufig Erkrankungen der in ihr 
beschäftigten Leute, weil bei ihr eine wirksame Entstaubung 
nicht durchzusetzen war. Freiherr von Stumm-Halberg 
hatte bei Gelegenheit der Unfallverhütungsausstellung in 
Berlin 1889 einen Preis von zehntausend Mark ausgesetzt, 
um Mittel zur Bekämpfung des Staubes zu finden. Vollig 
gelöst wurde die Aufgabe durch die Preisarbeiten freilich 
nicht. Infolgedessen wurde der Preis unter mehrere 
Bewerber geteilt. Immerhin förderte die Bewerbung 
schätzenswerte Ergebnisse zutage. Die Lösung wurde schließlich 
in der Anlage von Kugelmühlen mit einer gemeinschaftlichen 
großen Staubkammer gefunden, in welcher durch ein Flügel— 
saugrad Unterdruck gehalten wird. Dadurch waren dann 
wirklich alle Mißstände abgestellt. Der Austritt von Staub 
in die Arbeitsräume war gänzlich vermieden und die Thomas— 
mühle bei gleicher Betriebskraft viel leistungsfähiger gemacht. 
Konnte die ganze Stahlwerksanlage, die in ihren Anfängen 
eine der ersten war, die in Deutschland als Thomashütten
	        
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