Full text: Hundert Jahre Neunkircher Eisenwerk unter der Firma Gebrüder Stumm

eine wesentlich maßvollere Preispolitik beobachteten. Die 
Abhängigkeit des Werkes von einem Kohlenmonopole zwang 
dazu, auch den Dampfkohlenverbrauch mit allen Kräften 
herabzudrücken. Das konnte in verschiedener Weise ge— 
schehen. Einmal wurden die Wärmequellen des Werkes 
besser ausgenützt und die Abhitze, wo irgend angängig, zur 
Dampferzeugung herangezogen, sodann wurden namentlich 
die größeren Dampfmaschinen ständig verbessert und schließlich 
besondere Sparanlagen geschaffen. So die gemeinschaftliche 
Abdampfverdichtungsanlage für Blockwalzwerk, Schlacken— 
mühle und basische Steinfabrik, in Verbindung mit einem 
Rückkühlwerk für das gesamte warme Wasser der nördlichen 
Werksteile, das dreißig Raummeter Wasser die Minute zu 
bewältigen hatte. Dazu kamen Kondensationsanlagen und 
Dampfüberhitzer, teils hinter Kesseln, teils mit besonderer 
Heizung. Schon 1885 hatte man Filterbecken für das 
Speisewasser des Werkes eingerichtet. Mit ihrer Benutzung 
wurde 1898 eine große für das ganze Werk gemeinschaftliche 
Speisewasserreinigungsanlage gebaut. Durch alle diese Vor— 
richtungen wurde insgesamt eine sehr bedeutende Ersparnis 
erreicht. 1890 hatte sich die unmittelbar zur Dampfer— 
zeugung verschürte Kohlenmenge auf die Tonne Rohstahl 
auf 484 Kilogramm gestellt. 1900 betrug sie nur noch 
180 Kilogramm. 304 Kilogramm Kohle hatten sich auf 
jede Tonne Rohstahl in einem Jahrzehnt sparen lassen. 
Die Maschinenanlage des Thomaswerkes war 1887 durch 
Aufstellung einer zweiten stehenden Zwillingsgebläsemaschine 
instand gesetzt worden, den damaligen Anforderungen zu 
genügen. Man hatte sich aber damals wegen der vermeint— 
lichen Schwierigkeiten des häufigen Anlassens noch nicht zu 
einer Verbundmaschine entschließen können. Als später 
jedoch die Notwendigkeit hervortrat, zwei Satz zugleich zu 
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