Bedeutung werden. In jedem Falle stellte es die Leitung
der Hütte abermals vor eine Reihe ganz neuer Aufgaben.
Im Jahre 1842 war allerdings ein Beamter in das
Neunkircher Eisenwerk eingetreten, der im Laufe einer langen
Lebenszeit bis zum Generaldirektor des Werkes emporstieg:
Emil Schüler. Aber derselbe war damals erst sechsund—
zwanzig Jahre alt, und seine Bedeutung war noch nicht erkannt.
Das Geschlecht der Stumm wies zur Zeit keinen einzigen
erwachsenen Mann auf. Die Stummschen Eisenwerke stellten
andrerseits einen Millionenbesitz dar, der sich unter verkehrter
Leitung in wenigen Jahrzehnten verflüchtigen konnte, den
eine starke Hand aber doch vielleicht durch den Strudel
der Zeit zu einer neuen Blüte zu führen vermochte. Das
Werk war in den alleinigen Besitz der vier Söhne Karl
Friedrich Stumms, Karl Ferdinand, Friedrich, Ferdinand
und Hugo übergegangen, während ihre vier Schwestern
mit anderem Erbe abgefunden worden waren. Es war
Hausüberlieferung bei den Stumms geworden, daß nur
Männer die Besitzinhaber der Eisenwerke sein sollten, damit
keine Vielköpfigkeit der Eigentümer die Tatkraft der Hütten—
leitung beeinträchtige. Zur Zeit war freilich keiner der vier
Besitzer imstande, die Leitung in seine Hand zu nehmen.
Die verwaisten Stummschen Geschwister hatten nur einen
einzigen näheren männlichen Verwandten, und dies war der
einzige Bruder ihrer Mutter, Karl August Bernhard Böcking,
der damals dreiunddreißig Jahre zählte. An ihm war es,
für seine verwitwete Schwester und seine Neffen und Nichten
die Leitung des Neunkircher Eisenwerks zu übernehmen.
War das Werk bisher gewachsen und gewachsen, so war
jetzt vor allem eine weise Wirtschaftlichkeit an der Zeit,
welche an erster Stelle auf das Erträgnis sah, ohne darum
eine zeitgemäße Entwicklung ganz aus dem Auge zu verlieren.