Full text: Hundert Jahre Neunkircher Eisenwerk unter der Firma Gebrüder Stumm

von Arles, Heinrich von Wannen, im Jahre 1535 bereit, 
die alte Eisenschmiede zu Wiebelskirchen wieder aufzubauen 
mit allen Hütten, Schmelzöfen, Rädern, Mastbäumen und 
allem Holz- und Steinwerk. Heinrich von Wannen sollte 
dagegen der Meister sein, den Schmelzofen bauen, den 
großen Hammer und den großen Amboß und die Brände 
und Zapfen stellen. Ferner sollte er jährlich 32 Gold— 
gulden Pacht entrichten und dem Grafen den Zentner 
Luppeneisen, gegossen oder geschmiedet, zu einem Gulden 
liefern. Heinrich von Wannen schien das Unternehmen 
jedoch nicht geheuer. In einem Briefe vom 28. August 
1535 lehnte er das Pachtanerbieten ab. Die Wiebels— 
kircher Eisenschmiede wurde für lange Zeit nicht wieder 
aufgebaut. 
Dafür siedelte die Eisenverhüttung nach Neunkirchen 
über. 1597 und 1603 wurde dort eine Hütte „von 
Herrschaftswegen“ betrieben und später verpachtet. 1610 
besaß das Werk zwei Schmelzöfen und zwei Hämmer. 
Der dreißigjährige Krieg vernichtete es jedoch. 1635 brannten 
es lothringisch-spanische Truppen nieder. Die Grafen von 
Nassau-Saarbrücken gaben sich große Mühe, es wieder in 
Gang zu bringen. Es gelang ihnen auch, aber der Betrieb 
warf nichts ab, und die Arbeitskräfte waren selten und 
teuer. 1664 war wenigstens ein Schmelzofen und ein 
Hammer wieder im Gange. Zeitweise lag das Werk ganz 
still, zeitweise fand sich wieder ein Pächter dafür. 1686 
hatte es fünf Schmelzer, sieben Frischer und Hammerknechte, 
neunzehn Erzknappen, zwei Zimmerleute, einen Pocher, 
zwei Holzhauer und zwei Köhler. Erst Anfang des acht— 
zehnten Jahrhunderts kam es zu neuer Blüte. 1728 war 
es das beträchtlichste von allen Hüttenwerken links des 
Rheines sowohl wegen seiner guten Lage als wegen des
	        
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