Full text: Hundert Jahre Neunkircher Eisenwerk unter der Firma Gebrüder Stumm

4. Januar 1514 schriftlich geloben, den Zins von sechzig 
Gulden binnen drei Jahren mit jährlich zwanzig Gulden 
abzuzahlen. Offenbar war Johannes von Lichtenstein ein 
ehrlicher Mann und zahlte wirklich. Ja er muß sehr rasch 
bei dem Grafen wieder in Gunst gekommen sein, denn 
dieser verlieh ihm und Lux von Nassau dieselbe Schmiede 
mit Wassergang und Wiesen und allem vorhandenen Gezeug, 
mit freiem Holze zum Kohlenbrennen aus den herrschaft— 
lichen Waldungen, sowie mit dem gesamten Eisenerz der 
Herrschaft Ottweiler am 7. August 1514 gegen den halben 
Ertrag in Erbpacht. Zu der Eisenschmiede am Osterbach 
gehörte auch noch eine Waldschmiede am Osterbach, die in 
einem Vergleich zwischen den Erbpächtern vom 19. Juli 1520 
erwähnt wird. Der halbe Ertrag aber wurde folgender— 
maßen berechnet. Zu Pfingsten jeden Jahres hatten die 
Pächter dem Grafen zehn Zentner Eisen zu liefern. Ferner 
hatten sie von jedem zehnten Wagen Eisenstein, der abge— 
haut wurde, und von jedem einzelnen Wagen Holzkohlen, 
der von ihnen in der Herrschaft Ottweiler gebrannt wurde, 
das Fünfzehntel eines Gulden zu zahlen. Um der Gefahr 
vorzubeugen, daß sie etwa zu hohe Preise nähmen, wurde 
ihnen aufgegeben, alles Eisen, das zu Saarbrücken und 
Ottweiler gebraucht werde, den Zentner zu einem Rheinischen 
Gulden zu liefern, für eiserne Töpfe etwas über einen 
Gulden, und für den Guß von Oefen, Kanonen und 
Kanonenkugeln nur einen Gulden zu berechnen, wenn sie 
das Gußeisen geliefert erhielten. 
Trotz des Erbpachtvertrages betrieben die beiden Herren 
die Eisenschmiede im Osterbachtale nicht lange. Sie brannte 
ab, und damit hielten sie sich ihrer Verpflichtungen für 
ledig. Graf Johann Ludwig aber suchte sie wieder in 
Betrieb zu bringen und erklärte sich gegenüber einem Bürger
	        
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