Schmied und Gießer sich oft nicht darum kümmerten,
sondern gruben und schmolzen, schmiedeten und gossen, wo
ihnen die Arbeit Ertrag zu versprechen schien. Wo aber
sfolch eine Arbeitsstätte sich zu einiger Bedeutung entwickelte,
da machte auch die landesherrliche Gewalt ihr Besitzrecht
auf fie geltend. Schon im vierzehnten Jahrhundert wanderten
die alten Berg- und Waldschmieden in die Flußtäler, um
die Wasserkraft zum Schmieden zu benutzen. Die ältesten
förmlichen Eisenschmieden im Saargebiet, welche sich nach—
weisen lassen, liegen in unmittelbarer Nachbarschaft von
Neunkirchen im Sinnertale und im Ostertale, bei
Schiffweiler und bei Wiebelskirchen. Ihre Schmelzen und
Hämmer brauchten nur eine geringe Strecke den Klinkebach
und die Blies hinabzuwandern, um deren Wasserkräfte
besser auszunützen, und sie trafen sich in Neunkirchen.
Im Saargebiet gebot seit dem Jahre 1381 das Herrscher—
geschlecht der Grafen von Nassau-Saarbrücken. Als sich
ihre Lehensleute, die Ritter von Vollradt, am Klinkebach
im Sinnertale und in der Umgegend Eisenschmieden und
Kohlengruben anlegten, erhoben die Grafen dagegen Ein—
spruch, und Ritter Friedrich Greiffenklau von Vollradt
mußte seine Werke am 12. Januar 1430 in einem schrift—
lichen Vertrage an die Gräfin-Witwe Elisabeth von Nassau—
Saarbrücken abtreten und versprechen, weder im Sinner—
tale noch zu Schiffweiler neue zu errichten. Ebenso ver—
zichtete freilich die Gräfin auf die Errichtung neuer Eisen—
schmieden oder Kohlengruben auf Greiffenklaus Erbe. Als
ein anderer Inhaber einer solchen Eisenschmiede, im Ostertal
bei Wiebelskirchen, Johannes von Lichtenstein, Bürger zu
Lautern, dem Grafen Johann Ludwig von Nassau-Saar—
brücken mehrere Jahre lang den schuldigen Zins nicht be—
zahlt hatte, zwang ihn der Graf dazu, und er mußte am