Full text: Hundert Jahre Neunkircher Eisenwerk unter der Firma Gebrüder Stumm

und einigen anderen Teilen ein eigenes Saar-Departement. 
Im Frieden von Luneville 1801 wurde sogar das ganze 
linke Rheinufer in aller Form an Frankreich abgetreten 
und am 9. März 1801 gesetzlich der französischen Republik 
einverleibt. Das Saar-Departement wurde in vier Arron— 
dissements mit vierunddreißig Kantonen eingeteilt und ging 
1804 mit den übrigen Teilen der französischen Republik 
ins französische Kaiserreich über. Schon seit einem halben 
Jahrhundert hatten enge wirtschaftliche Beziehungen des 
Saargebietes zu Frankreich bestanden. Dies erleichterte 
den Franzosen wesentlich die Besitzergreifung Die französische 
Regierung übernahm alle Hoheitsrechte des bisherigen Landes— 
herrn und betrachtete sämtliche Besitzungen desselben als 
französisches Staatseigentum, das sie auf Rechnung der 
Republik verpachtete. Dazu gehörten vor allem der Bergbau 
der Nassau-Saarbrücker Lande und seine Nebenzweige wie 
der Hüttenbetrieb. Die Kohlengruben des Landes verpachtete 
die Republik am 25. März 1797 für zehn Jahre an die 
Compagnie Equer in Paris, und am 19. Juni 1797 über— 
nahm dieselbe Gesellschaft auch sämtliche Nassau-Saarbrücker 
Eisenhütten gegen einen Jahrespacht von 13 500 Frank 
auf neun Jahre. Die größeren Betriebe waren Geislautern, 
Sulzbach, Fischbach, Halberg und Neunkirchen. 
Neunkirchen, das damals noch mit Niederneunkirchen 
eine Gemeinde bildete, war schon in dieser Zeit ein wich— 
tiger örtlicher Verkehrsknotenpunkt. Von Saarbrücken lief 
eine Straße über Sulzbach und Friedrichsthal dahin, von 
Norden kam eine zweite über Ottweiler von St. Wendel, 
und eine dritte mündete von der Grafschaft Pfalz-Zwei— 
brücken her dort ein. War Ottweiler auch die Hauptstadt 
der alten gleichnamigen Herrschaft gewesen, so war doch 
Neunkirchen neben ihm der bedeutendste Ort des Bezirkes.
	        
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