Full text: Hundert Jahre Neunkircher Eisenwerk unter der Firma Gebrüder Stumm

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2. Geldstiftungen. 
Einen so weiten Rahmen die Tätigkeit des Neunkircher 
Knappschaftsvereins umfaßt, so erwies es sich doch von 
jeher als unmöglich, im Rahmen eines Vereins, der an 
feste Satzungen gebunden ist, all den Anforderungen 
zu genügen, welche die Manigfaltigkeit der Verhältnisse 
von fünfzehntausend bis fünfundzwanzigtausend Menschen 
stellt. So traten neben den Verein mehrere Stiftungen 
der Firma, welche für bestimmte Zwecke Geldmittel bereit 
stellten. 
An der Spitze steht die Ludovicastiftung mit einem 
Kapital von 15 000 Mark, aus dessen Zinsen Hüttenleuten, 
die sich durch gute Führung auszeichnen und unbescholtene 
Mädchen heiraten, bei Gelegenheit ihrer Verehelichung eine 
Aussteuer gewährt wird. In erster Reihe werden dabei 
Hüttenleute berücksichtigt, deren Eltern oder künftige 
Schwiegereltern an dem Eisenwerke gearbeitet haben oder 
arbeiten. 
Sodann folgt der Landwehrfonds. Derselbe ist 
gestiftet worden, um in Kriegszeiten den Familien der zum 
Heere einberufenen Arbeiter Unterstützungen zu bieten. 
Seine Kapitalsumme betrug 1904 12 701 Mark. Er hat 
eine eigenartige Organisation. Während der Zeit einer 
Mobilmachung zahlen die zurückbleibenden Hüttenleute zu 
diesem Fonds dieselben Beiträge wie zur Knappschaftskasse. 
Die Firma steuert dann dieselbe Summe bei, welche die 
Beiträge der Hüttenleute ausmachen. Der Gesamtbetrag, 
der dadurch aufgebracht wird, ermöglicht Unterstützungen 
in derselben Höhe, wie sie die Kreiskasse zahlt. Der 
Stummsche Hüttenmann, der ins Feld zieht, weiß seine 
Angehörigen also doppelt so gut versorgt wie jeder andere
	        
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