Full text: Geschichte der Abtei Wadgassen

Die Zeit von 1779 1815. (Grenzregulierungen.) 
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Dampfsäule von dem Blute der Erschlagenen, von den Thränen der Ver— 
waisten, Rache schreiend gegen Himmel empor. — 
Es gedachte das deutsche Vaterland zu vernichten. Abgerissen von 
ihm wurden seine teuersten, schönsten Länder — die alten, ehrwürdigen 
Erzstifter, diese frommen Sitze würdiger Fürsten der Kirche und des 
Reichs — die blühenden Gefilde des Rheins, der Mosel und der Saar 
— Deutschlands freie, köstliche Gebirge — und seine Bewohner, ein treues, 
fleißiges, biederes, herzliches Volk.“ 
In Folge des Friedens hörte die bisherige Verwaltungsorganisation 
der in Besitz genommenen Länder wieder auf, und die von Frankreich 
abgetretenen 4 deutschen Departemente wurden unter zwei provisorische 
Verwaltungen gestellt, deren Grenze die Mosel bezeichnete. Für den 
nördlichen Teil wurde ein preußisches General-Gouvernement zu Aachen 
(Niederrhein) und für den südlichen eine österreichisch-baierische gemein— 
schaftliche Landes-Administrations-Commission am 16. Juni 1814 zu 
Kreuznach (seit 28. Mai 1815 zu Worms) eingesetzt. 
Diese Commission blieb für die Saargegend auch noch bestehen, als 
Preußen durch eine Übereinkunft des Wiener Congresses vom Februar 
1815 das neu errichtete Großherzogtum Niederrhein am 28. Mai 1815 
in Besitz nahm, weil die heutigen Kreise Merzig, Saarlouis, Ottweiler 
und der größte Teil von St. Wendel noch nicht dazu gehörten. 
Napoleon war durch den Pariser Frieden nach Elba verbannt wor— 
den, hatte diese Insel jedoch am 26. Februar 1813 wieder verlassen und 
die Regierung von Frankreich von Neuem an sich gerissen. Die gemein— 
samen Operationen der verbündeten Mächte führten aber schnell die Eut— 
scheidungsschlacht von Belle Alliance (18. Inni 1815) und den zweiten 
Pariser Frieden (20. November 1815) herbei. 
Jufolge des Friedensvertrages wurde zunachst der Rest des Saar— 
departements, nämlich die Cantone St. Arnual, Saarbrücken und ein 
Teil von Lebach an Preußen abgetreten. Aber auch vom Moseldeparte— 
ment fielen bedeutende Stücke an Preußen. Von den 20 Gemeinden des 
Cantons Saarlouis erhielt Preußen 15 Gemeinden, und nur 5 Gemein— 
den aus 8 Ortschaften bestehend (Kreuzwald und Umgegend) blieben bei 
Frankreich. 
Von den 17 Gemeinden, welche den Canton Rehlingen bis 1815 
gebildet hatten, blieb nur die Gemeinde Schwerdorf mit der dazu gehö— 
rigen Ortschaft Neunkirchen bei Frankreich. Die übrigen 16 Gemeinden 
mit 25 Ortschaften fielen an Preußen. 
Vom Canton Sirck, welcher 1814 schon 7 Gemeinden verloren hatte, 
mußten 1815 noch 21 Ortschaften an Preußen abgetreten werden, und nur 
13 Gemeinden verblieben noch dem Canton Sirck. 
Auch vom Canton Busendorf wurden zwei Gemeinden, Ittersdorf 
und Ihn, mit Preußen vereinigt. Wegen der Abtretung von Leidingen 
mit Heiningen und Schrecklingen, Gauweisdorf und Wellingen in demselben 
CLanton blieb die Sache damals noch unentschieden. Durch den Grenz— 
bertrag vom 14. Juni 1827 wurden Merten und Biblingen, sowie 
Flatten und Gongelfangen Frankreich überlassen; Leidingen verblieb 
Prenn dagegen behielt Frankreich Heiningen, Schrecklingen und Gau— 
weisdorf.
	        
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