C. Chronik der Abtei Wadgassen.
Vorbemerkungen: Dieser Abschnitt, welcher die Grundlage des ganzen Werkes
bildet, ist (Caußer wenigen erklärenden Bemerkungen) durchgehends aus Urkunden zu—
sammengestellt, welche größtenteils in bald kürzeren, bald vollständigeren Auszügen,
die wichtigsten dagegen im ganzen Wortlaute, mitgeteilt sind. — Den Stoff zu
den Regesten entnahm ich dem Pfarrarchiv Wadgassen, den zahlreich gesammelten
Notizen von Jungk, den Ensheimer Papieren von Grentz und den Wadgasser Schriften
aus der Bibliothek des historischen Vereins Saarbrücken, sfodann endlich den Mittelrh.
Regesten bis zum Jahre 1300. Außer den letzteren ist das übrige Material nicht
derart registriert, daß man mit einigem Vorteil für den Leser genau darauf hin⸗
weisen könnte, weshalb ich eine besondere Quellengabe nur da machte, wo es thunlich
war und besonders zweckdienlich schien. üÜbrigens deckten oder ergänzten sich die
verschiedenen Auszüge aus den Archiven oft derart, daß ich bei Abfassung meiner
Regesten weder dem einen noch dem andern Autor ausschließlich folgen konnte, sondern
den Inhalt möglichst vollständig und sicher als Gesammtextrakt daraus zusammen⸗
stellte. Bis zum Jahre 1300 sind dieselben inhaltlich mit den entsprechenden Mittel⸗
rheinischen Regesten in Übereinstimmung gebracht. Bei den direkten Auszügen aus
Driginal-Urkunden und alten Abschriften ist die ursprüngliche Form beibehalten worden.
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Abt Wolfram 1135-1158.
1135 von Premontré nach Wadgassen berufen, legte Wolfram sofort
den Grund zum Baue der Klosterkirche und Klostergebäude.
1136 erhält er eine nicht näher bezeichnete Schenkung von dem Herrn
von Siersberg (wahrscheinlich in Bous).
1137 am Tage der beiden Ewalde empfängt Wolfram den Bischof
Albero von Trier zur Einweihung der neuen Klosterkirche.
1141. Der Bischof Stephan von Metz bestätigt der Abtei Wadgassen
alle Besitzungen, namentlich alle Zehnten, die zu dem Allodinm von Rindibura,
einem rüher unbewohnten und oͤden Lande in der Pfarrei Ramesbach, ge—
hören, woraus Pastor Berwin und seine Nachfolger jährlich zwei Soliden
erhalten. (M. U. II. 696).
1141 542. Abt Wolfram unterzeichnet den Unterwürfigkeitseid dem
Bischof Albero von Trier.
1140— 1150. Ein Streit zwischen Walther von Sigesperc und
Wadgassen über die Wasserlaufnutzung bei Bus wird durch Gisela von
Saarbrücken geschlichtet. Sigesperc überträgt sein Recht dem Grafen von
Saarbrücken, der es dem Kloster schenkt. (M. U. I. 734..
1151 oct. 12. In Wadgassen ist der Probst Gottfried von Arenstein
a. Lahn gestorben; seine Leiche wird nach Arenstein gebracht.
1152 mai 27. Papst Eugenius III. bestätigt Wadgassen alle Rechte
in den namentlich aufgeführten Besitzungen, — siehe den Akt S. 24-28.
1153. Erzbischof Hillin von Trier schenkt dem Augustinerkloster zu
Merzig (kommt 1182 an Wadgassen), indem er die früheren Güterschen—
kungen an dasselbe bestätigt, zwei Teile vom Zehnten daselbst und gibt ihm
das Recht der freien Abtswahl. (M. U. II. 706.)