D!e Abtei Wadgassen unter dem Einflusse deutscher Kleinstaaten ꝛc.
im Warndtwalde gegen Püttlingen und andere Orte; ergänzt durch
den von 1770: es tauscht Carlingen ein gegen Emmersweiler;
der Vertrag mit Maria Theresia als Beherrscherin der österreichi—
schen Niederlande vom 16. Mai 1769: Die Grenze gegen Luxem—
burg wird durch beiderseitige Abtretungen geregelt;
der Vertrag mit Trier vom 1. Juli 1778 im Betreff des Saar—
gaues, welcher die Gemeinschaft aufhebt und die Saar zur Greuze
zwischen Frankreich (Lothringen) und Deutschlaud (Trier) macht;
der Vertrag mit von der Leyen vom 27. Sept. 1781683;
die Verträge vom 3. April 1783 und vom 15. November 1786 mit
Zweibrücken: Frankreich tritt ab das IIaut- und Bas-Office Schaum—
burg (Tholey).
Frankreich hatte zuerst 1552 die drei lothringischen Bistümer gewonnen
und dann das Herzogtum (Lothringen) immer mehr eingeschräukt. In
der Reunionszeit incorporierte es Lothringen, Zweibrücken, Saarbrücken und
einen großen Teil des übrigen Grenzgebietes. Da faßte Ludwig XIV.
mit seinem großen Festungsbaumeister Vauban den Plan, an der Saar
ein Bollwerk zu errichten und so die geraubten Besitzungen zu sichern —
Sarre-ILouis sollte sein Name sein, Ame8. Januar 1689) prüfte Vauban
von Wallerfangen aus sorgfältig das Terrain und leitete die ersten Arbei—
ten. Der Grund und Boden gehörte zum Terrxitorium der Abei Wad—
gassen, in welchem an der betreffenden Stelle auch die Abtei Fraulautern
und verschiedene Bürger von Wallerfangen einige Grundstüde besaßen.
6000 Arbeiter waren schon im ersten Jahre thätig, drei Regimenter zog
man zum Bauen heran, aus deren Lagern drei Dörfer entstandeu: Pikard
bewahrt noch heute den Namen des Regiments Picard, das Regiment
Beauvoisy lagerte in Beaumarais, Dauphin-Infanterie zu Bourg-Dauphin
oder Neuforweiler. Die Bürger bon Wallerfangen wurden genötigt, nach
Saarlouis überzusiedeln, große Vorrechte deu Ansiedlern bewilligt. 1683
(7. Juli) kam König Ludwig XIV. selbst mit großem Gefolge dorthin,
um in eigener Person die neuen Festungswerke in Augenschein zu nehmen.
Die Stadt sollte zugleich den Hauptort der „Saarprovinz“ bilden, der
Obergerichtshof, Siöge Présidial, umfaßte nicht bloß die Baillago d'Alle-
magne, sondern auch einen großen Teil der Reunionen, z. B. Zweibrücken
und ganz Nassau-Saarbrücken; andere Behörden wurden dort angesiedelt,
doch währte diese glänzende Periode für Saarlouis nicht lange. Der
Ryswicker Friede zwang Ludwig XIV. den größten Teil der Reunionen
herauszugeben. Saarlouis behielt er, aber nur mit einer halben französischen
Meile im Umkreise.
Die Stadt ging selbstverständlich trotz aller Gegenanstrengungen der
Regierung sehr zurück. Die Werke der Festung, die gegen 10 Stunden
von der Grenze des sonstigen französischen Gebiets entfernt lag, wurden
mit um so größerem Eifer in Stand gesetzt und konuten 1705 dem An—
griffe Marlborough Trotz bieten. Fraukreich hatte längst die halbe Meile
der Banlieue überschritten und die in der Nähe befindlichen Orte oceupiert:
Fraulautern, Roden, Ensdorf, Lisdorf, Picard, Beaumarais, Wallerfangen
gehörten ganz dazu; Lothringen wurde am 21. Januar 1718 genötigt,
dies Verhältnis anzuerkennen. Als nachher das Herzogtum selbst an
Frankreich fiel, hob sich die Stadt einigermaßen wieder.“
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