Vorwort.
VII
Spur zu kommen; in Kremers Diplomatarium findet sich jedoch ein
Abdruck der wichtigsten Urkunden desselben. Andere das Kloster
betreffende Documente, insbesondere aus dem Saalbuch, sind in den
Copie-Büchern der Grafen von Saarbrücken erhalten. Das Reper—
töorium ist noch im Original vorhanden und von Köllner zu seinen
Arbeiten über Wadgassen benutzt worden. Von den Wadgasser
Annalen wußte man lange nichts, sie finden sich in der Dombibliothek
zu Trier. Im Provingzialarchiv zu Coblenz befinden sich zwei große
Chartularien über Wadgassen mit c. 600 und 450 abschriftlichen
Urkunden, ferner 350 Originalurkunden und 215 Actenfascikel. An
anderer Stelle wird erwähut: Diplomatarium der Abtei Wadgassen,
Manuscript aus dem 14. Jahrhundert mit neuen Zusätzen — im
Provinzialarchiv zu Coblenz 98 Blätter mit 139 Urkuͤnden von
11101551. Die Akten des Reichskammergerichts über die Prozesse
Saarbrücken eontra Wadgassen verwahrt das Archiv in Wegßlar.
Die umfangreiche Druckschrift von Ludolph, welche diesen Streit
ausführlich behandelt, besitzt neben den oben erwähnten Streit—
schriften die Bibliothek des hist. Vereins in Saarbrücken. Sehr
viele für uns wichtige Schriftstücke von Wadgassen finden sich ferner
noch in den Bibliotheken von Metz, Nauzig, Paris und Speier.
Ganze Stöße von Wadgasser Akten besitzt Herr Grentz aus Forbach
in seinen Ensheinter Papieren. Ein gewisser Florange aus Paris
hat noch in allerletzter Zeit alte Wadgasser Urkunden zum Verkaufe
angeboten, die, wie wir hören, von dem Bezirksarchivin Metz und
von dem Pfarramt Wadgassen angekauft worden sind.
Unter den ersten, die nach der Zerstörung des Klosters sich um
die Auffindung der Acten und die Erforschung seiner Geschichte be—
mühten, sind zu nennen: Der Justizrat Motte, Notar in Saarlouis,
der schon 1816 sehr vieles über Wadgassen aufschrieb, sodann die
Herren Friedrich und Adolph Köllner, Vater und Sohn, beide nach—
einander evangelische Pfarrer zu Malstatt. Diese lieferten seit
1824 umfangreiche Regesten über Wadgassen, sodann sogar schon
ine Geschichte der Abtei Wadgassen, welche als Manuscript vom
Jahre 1838 sich im Besitze des Herrn von Voß, Oberregierungsrat
in Marienwerder befindet. Aber sowohl Motte als die beiden Köll—
ner hatten noch keine Kenntnis von den Wadgasser Annalen und
bon vielen andern Quellen, die erst in der neuesten Zeit wieder
zum Vorschein gekommen sind. Inmerhin aber bilden ihre Auf—
zeichnungen sehr beachtenswerte Vorarbeiten zu unserer Geschichte,
weil sie auf Urkunden gegründet sind. Von großem Werte ist fer⸗
ner eine Ausarbeitung, welche Bärsch aus den Steinfelder Archiva—
lien und den Annalen des Hugo über Wadgassen zusammengestellt
hat. Mit großem Fleiße haͤben sodann. die Herrn Geistlichen von
Wadgassen uͤnd unter diesen insbesondere der Herr Pfarrer Thielen
alles gesammelt, was aus den bis jetzt erwähnten Schriften beizu—
bringen war. So enthält das Wadgaffer Pfarr-Archiv neben mancher—
lei Originalurkunden und dem Promemoöria, Auszüge und Ab—
schriften aus allen bedeutenden Werken und Schriftstücken, die
sich auf die Abteigeschichte beziehen, dazu auch einige Zeitungs—