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Vorwort.
Memoire (Denkschrift) an die französische Nationalversammlung —
1790; 2.) einem Promemoria an den deutschen Kaiser — 1791;
3.) einer Verlustanzeige an den Kaiser — 1793, und ähnlichem.
Als Quellen zweiten Ranges sind die von Zeitgenossen ver—
faßten Schriften und Bücher anzusehen, welche entweder teilweise
von der Wadgasser Geschichte handeln oder doch zahlreiche Urkunden
des Klosters im Abdruck enthalten. Dahin gehören: 1. Brower
— 1588 - 1617: Trierische Annalen; 2.) Johann Andräe Registrator
— 1596 bis 1645 im Dienste der Grafen von Saarbrücken —
Neun Genealogienbücher, wovon das vierte die Genealogie der alleini—
gen Grafen von Saarbrücken enthält; 3.) Brower und Masen — 1669:
Das Erzstift Trier (Metropolis ecclesiae Trevericae mit Nachträgen
bis zur Säcularisation in Druck gegeben von Stramberg — Coblenz
1856); 4. Dom Calmet — 1728: Die Geschichte Lothringens; derselbe
auch: Geschichte der Metzer Pfarreien; 5.) Die Annalen des Hugo
über den Prämonstratenser-Orden: Sacri et canonici ordinis Praeé—
monstrat. Annales, auctoroe Carolo-Ludov. Hugo, abbat. Stivagiens
Nar ceji 17354 - 1736; 6.) J. Bertholet — 1741: Die Geschichte Luxem—
burgs; 7.) v. Hontheim — 1750: Trierische Geschichte; 8.) Dr. Schöpflin
— 1751: Geschichte des Elsaß; 9.) Professor Georg Christian Crollius
— 1761: Zweibrücker Urkunden; 10.) Tabouislsot — 1770: Pouillé
du Dioc. de Metz; 11.) Joh. Martin Kremer: „Genealogische
Geschichte des alten ardennischen Geschlechtes und des zu dem—
selben gehörigen Hauses der ehemaligen Grafen zu Saärbrück.“
Frankfurt und Leipzig 1785; 12.) derselbe Chartularium Sarapon-
tanum oder Saarbrück'sche Urkundensammlung; 13.) Repertorium des
Saarbrücker Archivs — gegen 1770 aus verschiedenen Verzeichnissen
zusammen gestellt — (Histor. Verein Saarbr.). Als besonders wert—
voll für unsere Geschichte sind auch die Steinfelder Archivalien, welche
eine Reihe Visitationsprotokolle über das Kloster Wadgassen nebst
sonstigen Zusammenstellungen über dasselbe enthalten.
Wäre es möglich gewesen, alle diese Schriften und Bücher zu—
sammenzubringen, so hätte sich eine gründliche Bearbeitung der hie—
sigen Klostergeschichte ohne größere Schwierigkeiten unternehmen lassen.
Leider aber sind gerade die wichtigsten Documente, das ganze Wad—
gasser Archiv, in alle Windrichtungen zerstreut worden. In Folge
der Ereignisse der französischen Revolution mußten die Mönche 1792
bei Nacht und Nebel aus dem Kloster flüchten mit Zurücklassung
des gesamten Archivs, aus welchem sie nicht einmal das wichtigste
Document mitnahmen. Daß nicht sämtliche Papiere vernichtet wur—
den, ist eine Thatsache, die sich kaum bezweifeln läßt. Das Kloster
ist zwar zerstört, aber nichts ist verbrannt worden. Es scheint, daß
mit dem Mobilar auch die Bibliothek von der französischen Regie—
rung versteigert wurde. Ein Teil des Archivs kam später nach
Saarbrücken c. 1824. Nach Köllner soll die Stiftungsurkunde samt
allen Urkunden auf Pergament zur Universität Bonn, das Seelbuch
nach Trier gekommen sein. Herr Motte aus Saarlouis soll dasselbe
von dort aus erhalten und sich von einigen Urkunden aus demselben
Abschriften genommen haben. Heute weiß man nicht mehr auf seine