Die elektrische Beleuchtung erfolgt seit 1879 mittelst Bogenlampen und seit
1893 mittelst Glühlampen. Bogenlampen sind in erster Linie an den Stellen an—
gebracht, welche aus Betriebsrücksichten besonders heller Beleuchtung bedürfen, näm—
lich in den Rätterhallen, bei den Schächten, auf den Bahnhöfen und auf den Werk—
stattshöfen. Ferner sind auf den Materialienplätzen und bei den Hauptverkehrs—
punkten Bogenlampen aufgehängt. Auf Dechen wird außerdem der Raum für die
unterirdische Wasserhaltungsmaschine durch Bogenlampen erleuchtet. Mit Glühlampen
sind versehen einige Maschinenräume, ein Theil der Betriebsbureaus und die Ver—
waltungsbüreaus. Im Ganzen sind 39 Bogenlampen von 350 bis 500 NK und
189 Glühlampen von 16 bis 32 NK vorhanden. Die Bogenlampen sind mit
Ausnahme der drei im unterirdischen Maschinenraume zu Dechen zu je 5 bis 6
hinter einander in einen Stromkreis und die einzelnen Stromkreise parallel geschaltet,
während bei den drei unterirdischen Lampen ebenso wie bei den Glühlampen reine
Parallelschaltung angewandt ist. Den Betriebsstrom für die Bogenlampen liefern
l Hauptstrom- und 4 Nebenschluß-Dynamos, während die Glühlampen durch einen
Verbund- und einen Nebenschluß-Dynamo gespeist werden. Der Antrieb der Dynamos
erfolgt durch 4 Dampfmaschinen von zusammen 40 P8S, 1 Gasmotor von 12 P8
und 1 Turbine von 2,5 PS. Die Turbine betreibt den Dynamo im unterirdischen
Maschinenraume auf der 4. Tiefbausohle zu Dechen; dieselbe wird gespeist durch
Druckwasser, welches dem Sumpfe auf der 2. Tiefbausohle der Grube entnommen
wird.
Auf Heinitz sind die Lichtmaschinen, welche vordem an mehreren Stellen unter—
gebracht waren, seit 1896 in einem Raume zu einer elektrischen Centrale vereinigt.
Derselbe enthält zugleich die Maschinen zur Erzeugung elektrischer Kraft für den
Betrieb der Pumpstation im Weilerbachthale. Die 18pferdige Pumpmaschine bean—
spruchte bisher einen besonderen Kesselbetrieb mit kostspieliger Nahrungskohlenzufuhr.
Neuerdings wird die 800 m von der elektrischen Centrale entfernte Maschine von
dieser aus mittelst elektrischer Kraft betrieben. Die Primärmaschine, ein vierpoliger
Verbund-Dynamo, wird durch eine schnellaufende Dampfmaschine von 24 PS an—
getrieben. Als Sekundärmaschine dient ein vierpoliger Nebenschlußmotor, der mittelst
doppelter Riemenübertragung die Pumpe bethätigt.
4. Dampferzeugung.
Zur Dampferzeugung dienen im Ganzen 75 Kessel mit zusammen 4472 qm Heiz-
fläche und zwar vorwiegend Zweiflammrohrkessel; die Abmessungen der letzteren sind
folgende: der Kessel hat 8S m Länge und 2 mm Durchmesser, die Flammrohre haben
,75 m Durchmesser, die Mantelbleche 12 bis 16 mm, die Flammrohrbleche 9 bis
13 mm Stärke.
Nachstehende Zusammenstellung giebt über Zahl, Alter, Dampfspannung, Heiz—
und Rost-Fläche der Kessel, sowie über Zahl und Stärke der zugehörigen Maschinen
Auskunft.
An Speisewasser werden täglich durchschnittlich 1100 cbm verbraucht.